Haimbuchner: „Leihstimmen der Grünen für SPÖ“

Über den Kampf um Platz zwei mit der SPÖ und künftige Regierungsverhandlungen aus seiner Sicht sprachen die „Oberösterreichischen Nachrichten“ mit dem oberösterreichischen FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner.

Was überwiegt mehr: die Freude über den Zugewinn oder der Wermutstropfen, dass Sie der SPÖ doch nicht Platz zwei abjagen konnten?

Erstens: Die SPÖ wird den zweiten Platz nur schaffen können aufgrund der Leihstimmen von den Grünen. Es war ja beinahe ein Lagerwahlkampf. Zweitens: Mehr als sechs Prozentpunkte sind ein toller Zugewinn. Wir haben aus eigener Kraft ein tolles Ergebnis zustande gebracht. Es ist ein solider Zuwachs, ich bin begeistert. Die freiheitliche Politik wurde belohnt, eine kontinuierliche Politik, sodass wir mit dabei sind, Veränderungen zu gestalten.

Wie geht es jetzt weiter? Kommt eine schwarz-blaue Koalition?

In erster Linie geht es darum, dass man jetzt mit der FPÖ Verhandlungen auf Augenhöhe führt. Unsere Positionen sind klar, unsere Personen ebenfalls. Es liegt jetzt einmal an Herrn Sebastian Kurz, dass er mit uns in Verhandlungen tritt. Zuerst geht es um die Sachthemen, später erst um Personelles.

Präferieren Sie persönlich eine Koalition mit der ÖVP? Aus oberösterreichischer Sicht kennen Sie diese Zusammenarbeit ja gut.

Selbstverständlich. Ich habe immer gesagt, Oberösterreich könnte ein Modell für den Bund sein. Es hängt immer von den handelnden Personen ab.

Rot-Blau schließen Sie aus?

Rot-Blau wäre eine besondere Cuvée, um in der Winzersprache zu reden. Die SPÖ grenzt uns ja bis dato aus. Rot-Blau war für mich deshalb nie in Diskussion. Nebenbei muss man sagen: Die ÖVP ist die stärkste Kraft geworden, und an ihr wird deshalb kein Weg vorbeiführen.