Weststrecke zwischen Linz und Marchtrenk wird viergleisig

Vier Gleise schaffen mehr Kapazität, Qualität und Verbindungen, da immer mehr Menschen mit der Bahn fahren. Ein Drittel aller Züge in Österreich fährt auf der Weststrecke, die nur 10 % des Streckennetzes ausmacht. Sie verbindet die Schweiz, Deutschland und Westösterreich mit Wien und Budapest. Im Abschnitt Linz-Wels fahren täglich 400 bis 450 Züge. Seit 1989 arbeiten die ÖBB am Ausbau. Nun wird der 24 km lange Abschnitt Linz – Wels viergleisig ausgebaut. Nunmehr fand der offizielle Spatenstich für den Bauabschnitt „Linz-Marchtrenk“ in Hörsching mit ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, dem Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich Wolfgang Bogensberger, Landesrat Markus Achleitner sowie Landesrat Günther Steinkellner statt.

Günther Steinkellner, Infrastruktur-Landesrat: „Der Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels auf vier Gleise, in den 954 Millionen Euro investiert werden, umfasst 64 neue Gleiskilometer, 120.000 m² Schallschutzwände, drei moderne Haltestellen und drei Millionen Kubikmeter Erdbewegung. Für das Bundesland Oberösterreich ist die Bedeutung gut ausgebauter Bahnstrecken in für Wirtschaft und Mobilität essentiell, daran arbeiten wir mit Nachdruck. Dieser Ausbau stellt einen entscheidenden Schritt für die Zukunft unserer Mobilität dar und sichert den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.”

Die „Bau-Puzzlestücke“ zur viergleisigen Weststrecke
In Oberösterreich arbeiten die ÖBB nach dem erfolgreichen Spatenstich nun parallel an vier Ausbauprojekten entlang der Weststrecke: Der Abschnitt Linz Vbf. West – Linz Signalbrücke östlich des Linzer Hauptbahnhofes befindet sich aktuell in Planung. Die Westseite des Linzer Hauptbahnhofs und der Abschnitt Marchtrenk – Wels sind bereits in Bau. Dort laufen die Arbeiten planmäßig auf Hochtouren weiter. Mit dem Baustart zwischen Linz und Marchtrenk wird auf dem gesamten Abschnitt von der Linzer Westausfahrt bis Wels gearbeitet. Rund 110 Mio. Euro werden allein dieses Jahr zwischen Linz und Wels investiert, um die zweigleisige Strecke für den Bahnverkehr der Zukunft viergleisig auszurüsten. Oder anders gerechnet, fließen rund 2 Mio. Euro pro Woche in die Modernisierung der Strecke und die Verdoppelung der Leistungsfähigkeit.

Drei neue, moderne Haltestellen
Aktuell ist auf den Gleisen zwischen Linz und Wels kaum noch Platz für zusätzliche Züge. Verkehrsprognosen sagen für die nächsten Jahre deutliche Steigerungen des Bahnverkehrs auf dieser wichtigen nationalen und internationalen Strecke voraus. Die nötige Kapazität dafür schafft der viergleisige Ausbau von Linz aus Richtung Wels. Damit entsteht die Voraussetzung für ein dichteres S-Bahn-System im Raum Linz-Wels, einen integrierten Taktfahrplan und insgesamt ein besseres Angebot im Regional- und Schnellzugverkehr. Zusätzlich profitieren Zugreisende von den neuen, modernen und barrierefreien Haltestellen mit Park&Ride-Anlagen in Leonding, Hörsching und Oftering.

Zwischen Linz und Marchtrenk werden anstatt der bestehenden Bahnanlage vier neue Hochleistungsgleise für Streckenhöchstgeschwindigkeiten bis zu 230 km/h (z.B. Railjet) errichtet. Für den Regionalverkehr ist eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h vorgesehen. Die Trasse wird im Bereich Pasching–Hörsching wenige hundert Meter nach Süden verschoben. Die neue Strecke bindet so auch das wachsende Gewerbegebiet im Bereich des Flughafens Hörsching in die Weststrecke ein und setzt damit einen Impuls für die Wirtschaft. Die Haltestellen Leonding, Hörsching und Oftering werden neu gebaut. In Pasching werden die Voraussetzungen geschaffen, um später eine Haltestelle Pasching errichten zu können.

Die ersten Bauarbeiten
Bereits im März erfolgten vorbereitende Arbeiten, unter anderem wird dort gerade ein Rückhaltedamm errichtet. Die Gleise der LILO wurden um einige Meter verschwenkt. Dadurch wir Platz für die Errichtung des Personendurchgangs bei der Haltestelle Leonding geschaffen. Ab Mitte des Jahres beginnen die Hauptbauarbeiten der neuen viergleisigen Strecke im Gemeindegebiet von Leonding. Da diese Arbeiten zunächst unabhängig von der Bestandsstrecke stattfinden, wird es durch das Projekt Linz–Marchtrenk vorerst keine zusätzlichen Einschränkungen im Bahnverkehr geben. Gearbeitet wird 2024 auch an der Verbreiterung der Unterführung Hofackerstraße und der Verbreiterung der bestehenden Bahntrasse für die zusätzlichen beiden Gleise im Gemeindegebiet Leonding vom östlichen Projektbeginn bis zur Unterführung Gerstmayrstraße.