10-jährige Autodiebe: FPÖ OÖ fordert politische Konsequenzen

Ein weiterer alarmierender Vorfall von Jugendkriminalität hat kürzlich stattgefunden, bei dem zwei 10-Jährige angeblich mehrere Fahrzeuge gekapert haben, wodurch andere gefährdet wurden. Als Reaktion auf dieses besorgniserregende Ereignis erklärte FPÖ-Klubobmann Ing. Herwig Mahr: „Wenn sogar die Betreiber von Betreuungseinrichtungen die fehlende gesetzliche Handhabe kritisieren, müssen konkrete politische Konsequenzen durch den zuständigen Landesrat erarbeitet werden.“ Mahr kündigte zudem an, dieses Thema durch eine mündliche Anfrage an SPÖ-Landesrat Lindner in der kommenden Sitzung des Landtags anzusprechen.

„Die zunehmende Jugendkriminalität scheint Landesrat Lindner zu überfordern. Angesichts des Mangels an Reaktionen seinerseits nach zahlreichen einschlägigen Vorfällen ist das nicht verwunderlich“, betonte Mahr unter Verweis auf die jüngsten Verurteilungsstatistiken. Während die Verurteilungen von Erwachsenen in Oberösterreich in den letzten zehn Jahren leicht zurückgegangen sind, stiegen die von Jugendlichen an den vier Landesgerichten Linz, Ried, Steyr und Wels um 12,1%. Diese Statistik schließt nicht strafunmündige jugendliche Straftäter ein.

Maßnahmen gegen junge Straftäter: Ende der „Samthandschuh-Politik“

„Dieser Trend erfordert effektive Maßnahmen. Seit über einem Jahr drängen wir auf Konsequenzen von LR Lindner bezüglich des Umgangs mit minderjährigen schwerwiegenden Straftätern“, betonte Mahr und verwies auf die zahlreichen schriftlichen und mündlichen Anfragen, die die FPÖ an den SPÖ-Landesrat für Kinder- und Jugendhilfe gerichtet hat. Bisher fehlt es Lindner an Mut, die „Samthandschuh-Politik“ zu beenden, so der Klubobmann Mahr.

„In solchen Fällen sollten Betreuer beispielsweise die Möglichkeit haben, auffälligen Minderjährigen Grenzen aufzuzeigen – etwa durch Hausarrest. Darüber hinaus muss über die starren Altersgrenzen der Strafmündigkeit diskutiert werden“, schlug Mahr einige mögliche Verbesserungen vor. „Es ist einfach inakzeptabel, dass junge schwerwiegende Straftäter offensichtliche Lücken in unserem Rechtssystem ausnutzen und ungestraft davonkommen.“

Der Vorfall, der am Sonntag die Bewohner des Bezirks Linz-Land schockierte, involvierte zwei Kinder im Alter von zehn Jahren, die ein Fahrzeug betrieben und erheblichen Schaden verursachten. Ein aufmerksamer Fahrer konnte die beiden Jungen, die in einer Betreuungseinrichtung leben, abfangen und der Polizei übergeben. Ohne Kennzeichen, fehlendem Kofferraumdeckel, mehreren platten Reifen und Rauch aus dem Motorraum – das gestohlene Fahrzeug, das von den Jugendlichen gefahren wurde, wurde von anderen Verkehrsteilnehmern bemerkt. Als sie sahen, dass ein Kind am Steuer saß, alarmierten sie sofort die Polizei. Trotz mehrerer roter Ampeln auf dem Weg ignorierte der zehnjährige Fahrer, als er merkte, dass andere Autos ihm folgten, die Signale und beschleunigte. Die wilde Fahrt endete in einer Seitenstraße der B1 in Traun, wo die beiden zum Stillstand kamen. Ein anderer Fahrer hielt die beiden bis zum Eintreffen der Polizei an. Letztendlich brachte die Polizei die Kinder zurück in ihre Betreuungseinrichtung.

Die beiden Jungen, aus dem Bezirk Grieskirchen und Wels in Österreich, stellte sich später heraus, hatten zuvor mehrere Autoschlüssel von Fahrzeugen gestohlen, die auf einem abgesicherten Firmengelände in Marchtrenk geparkt waren. Darüber hinaus sollen sie versucht haben, ein Motorrad zu stehlen und zu starten, waren aber aufgrund ihrer Größe nicht in der Lage, es zu fahren.