Das FPÖ-geführte Infrastrukturressort in der oberösterreichischen Landesregierung berichtet über Bauvorhaben und aufwendige Wartungsarbeiten der landeseigenen Brücken- und Tunnelsysteme.
Nicht zuletzt das Brückenunglück 2018 in Genua hat gezeigt, wie wichtig intakte und ständig optimierte Verkehrswege für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer aber auch für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes sind. Oberösterreich hat infrastrukturell im Straßennetz einige anspruchsvolle Aufgaben zu bieten: 3.045 Brückenbauwerke, 29 Landestunnel, 282 Ampelanlagen, 52 Pumpwerke, 115 Glättefrühwarnsysteme und weit mehr sind das ganze Jahr über zu kontrollieren, zu überprüfen und zu warten. Zusammen verfügen die landeseigenen Brücken- und Tunnelsysteme über eine Länge von fast 100 Kilometern.
Wie der präsentierte Bericht zeigt, konnte die dafür zuständige Abteilung Brücken- und Tunnelbau des Landes Oberösterreich die seit 2016 zur Verfügung gestellten Budgetmittel höchst effizient einsetzen, um den Wirtschaftsstandort Oberösterreich zu stärken und infrastrukturell aufzuwerten. Zur positiven Gesamtbilanz stellt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner fest: „Damit ein funktionierendes Brücken- und Tunnelnetz zur Verfügung gestellt werden kann, sind kontinuierliche und wiederkehrende Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen unerlässlich. Ganz im Sinne des Steuerzahlers und Verkehrsteilnehmers ist ein besonderes Augenmerk auf die Raschheit, Effizienz und Objektivität der einzelnen Infrastrukturmaßnahmen zu richten. Wichtig ist, dass klare und transparente Kriterien angewendet und eingehalten werden, um einen möglichst effektiven und wirtschaftlichen Einsatz der Budgetmittel zu gewährleisten.“
Aber nicht nur die Verantwortung für den Betrieb, die Kontrolle und Prüfung sowie die Erhaltung liegt in der Abteilung Brücken- und Tunnelbau, sondern auch die Kompetenz und Verantwortung für den Neubau derartiger Bauwerke und Anlagen. Insgesamt wichtig bei der Infrastruktur-Planung und Umsetzung: keine „Altlasten“ für die nächsten Generationen. Genau das soll insbesondere die laufende Substanzerhaltung gewährleisten. Brückenbauten haben zwar eine angestrebte Lebensdauer von 100 Jahren, doch wegen der wachsenden Beanspruchungen erreichen nur die wenigsten Brückentragwerke dieses „biblische“ Lebensalter. Alle 30-40 Jahre ist eine Generalsanierung notwendig. Regelmäßige Kontrolle und Prüfung sowie Wartung sollen die Verkehrssicherheit und Tragsicherheit für den Verkehr gewährleisten. „Um die Verkehrssicherheit und Tragsicherheit, aber auch die Dauerhaftigkeit zu gewährleisten, müssen sämtliche Brückenbauwerke in regelmäßigen Abständen überprüft werden – vergleichbar mit dem „Pickerl“ für ein Auto“, so Landesrat Steinkellner.
Im Durchschnitt werden jährlich bis zu 1.200 Brückenkontrollen und bis zu 400 Brückenprüfungen durchgeführt. Der Zahn der Zeit und stetig steigende Verkehrszahlen mit dem immer höheren LKW-Anteil sowie die salzhaltigen Wässer aus dem Winterdienst nagen an den Objekten. Deswegen müssen jährlich im Schnitt Beträge zwischen 1,5 und 2,0 Prozent des Anlagevermögens für die Substanzerhaltung zur Verfügung gestellt werden, damit unsere Generation nicht auf Kosten der Substanz lebt und die nächsten Generationen nicht übermäßig belastet werden.
Das ausgewiesene Anlagevermögen der landeseigenen baulichen Straßenverkehrsanlagen beträgt rund 1,25 Mrd. Euro. Die fälligen etwa 40 größeren Instandsetzungsmaßnahmen werden sowohl von der Bauindustrie als auch von Klein- und Mittelbetrieben ausgeführt. „Maßnahmen in den heimischen Infrastrukturausbau sind gut investiert. Sie beleben die heimische Konjunktur in doppelter Hinsicht. Im langjährigen Schnitt gehen rund 80 Prozent aller Aufträge an oberösterreichische Unternehmen. Etwa 19 Prozent der Beauftragungen gehen an österreichische Firmen und weniger als ein Prozent der Aufträge werden an ausländische Unternehmen vergeben. Darüber hinaus profitieren gerade die heimischen Betriebe von einer gut ausgebauten und auch gut instandgehaltenen Infrastruktur“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner.
Eine große Anzahl von kleineren Instandsetzungen werden sozusagen „betriebsintern“ geleistet. In den Jahren 2016-2020 wurden in die Prüfung, Projektierung, Instandsetzung über Eigenregiebaustellen der Brückenmeistereien sowie der Tunnelbetriebsleitung samt dem Betrieb der Tunnelanlagen rund 78,0 Mio. Euro investiert. Auch 2021 werden wieder gut 15,1 Mio. Euro für die Brücken- und Tunnelbauwerke aufgewendet. Neben den angeführten Aufwendungen für den klassischen Brücken- und Tunnelbau fließt ein nicht unbeträchtlicher Teil der Budgetmittel der Jahre 2016-2020 in die Instandsetzung der Tunnelausrüstung von sechs Tunnelanlagen, in die Errichtung und Instandsetzung von fast 300 Straßenbeleuchtungsanlagen sowie die Instandsetzung und den Betrieb der 52 Pumpwerke. Die diesbezüglichen Kosten beliefen sich in diesem Zeitraum kumuliert auf rund 13,2 Mio. Euro. Auch im Jahre 2021 werden mit 3,4 Mio. Euro in diesem Bereich wieder entsprechende Kosten für Instandsetzung und Betrieb veranschlagt.
3,6 Mio. Euro werden im Jahr 2021 für Neubaumaßnahmen von Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA, „Ampelanlagen“) fällig. Die Aufwendungen für die Signalanlagen im Landesstraßennetz betrugen in den Jahren 2016-2020 in Summe rund 13,3 Mio. Euro, damit wurden neben dem Betrieb, der einen großen Teil des Budgets verschlingt, insgesamt 49 Vorhaben umgesetzt. Zusätzlich werden jährlich rund 1,4 Mio. Euro für die Sicherheitsleistungen in Tunnels investiert. So wurde und wird die Sicherheit in den oberösterreichischen Tunnelanlagen und auf den Landesverkehrswegen auf einem Top-Niveau sichergestellt.