Weiterhin warten heißt es hinsichtlich des Neubaus der Donaubrücke in Mauthausen. Konkret fordert das Bundesverwaltungsgericht Nachbesserungen im Bereich des Naturschutzes, will bis Ende Juni weitere Informationen zum Vorkommen von einzelnen Vogelarten und Fledermäusen. Für die wichtige und derzeit bestehende Brücke über die Donau muss daher nunmehr das Tragwerk ausgetauscht werden. Diese Maßnahme soll so rasch und mit so wenig Verkehrsbeeinträchtigungen wie möglich realisiert werden.
Für Oberösterreich und Niederösterreich seien die neuen Verzögerungen bedauerlich. Immerhin sei die Brücke Mauthausen essenziell für den Lebens- und Wirtschaftsraum, so der klare Standpunkt der Landeshauptleute von Oberösterreich und Niederösterreich sowie der beiden Verkehrs-Landesräte. Die Verfügungen des Gerichts seien zu akzeptieren, es sei dennoch für viele Menschen nicht nachvollziehbar, dass ihre berechtigten Interessen – nämlich eine funktionierende Verkehrsanbindung und eine dringende Verkehrsentlastung – in den Hintergrund gedrängt werden. Nicht gespart wird mit Kritik: Es sei schwer nachvollziehbar, wie aufwändig und zeitintensiv Gerichtsverfahren zu Infrastrukturprojekten auf Grund völlig überbordender Regularien geführt werden müssen.
Bau einer neuen Brücke bleibt notwendig
Mit Hochdruck soll nunmehr die bestehende Brücke – die täglich von 22.000 Fahrzeugen, Tendenz steigend, genutzt wird – saniert und das Tragwerk getauscht werden. Ziel sei es damit, die Infrastruktur dauerhaft sicherzustellen. Einig über die Dringlichkeit des langfristigen Erhalts einer sicheren Donauquerung sind sich die beiden freiheitlichen Verkehrslandesräte, Udo Landbauer und Mag. Günther Steinkellner: „Es ist absurd, dass die Interessen der Bevölkerung, der täglich tausenden Pendler und des gesamten Wirtschaftsstandortes zweitrangig behandelt werden“, so Landbauer.
Mittelfristig vier Fahrstreifen über die Donau notwendig
Die aktuelle Verkehrssituation in der Region zeigt deutlich, dass die Kapazitätsgrenze der bestehenden Donaubrücke Mauthausen bereits überschritten ist. Die steigende wirtschaftliche Bedeutung der Region, die zunehmende Zahl an Pendlern sowie der Schwerverkehr machen eine leistungsfähige Verkehrsverbindung mit vier Fahrstreifen unabdingbar. Ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept für die Region muss daher eine ausreichende Kapazität für den Individual- und Wirtschaftsverkehr sicherstellen. Mittelfristig bleibt es also unumgänglich, dass zusätzlich zum Tragwerkstausch der Bestandsbrücke eine weitere Donauquerung gewährleistet wird, um Knotenpunkte zu entlasten und das Verkehrsaufkommen effizient zu verteilen.
„Hier geht es nicht um den Schutz einzelner Tierarten, der selbstverständlich gewährleistet sein muss, sondern um das gezielte und missbräuchliche Ausnutzen des Rechtssystems. Einzelne setzen alles daran, das Projekt zu verzögern – auf Kosten der überwiegenden Mehrheit in der Bevölkerung, die dringend auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen ist. Das Infrastrukturressort wird mit voller Kraft an der raschen Umsetzung des Tragwerkstauschs arbeiten und zeitgerecht ein Maßnahmenkonzept präsentieren. Den Menschen in der Region sind diese Einschränkungen leider nicht zu ersparen, aber unser Ziel, eine sichere und leistungsfähige Verkehrsverbindung für die Zukunft zu errichten, bleibt aufrecht“, betont Steinkellner.