Aktuelle IMAS-Studie: Familie bleibt Herzstück trotz Krisen

Trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten und multipler Krisen bleibt die Familie für viele Österreicher der wichtigste Anker im Leben. Das zeigt die aktuelle IMAS-Studie zum Familienwerte-Index 2025, die Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner gemeinsam mit IMAS-Studienautor Paul Eiselsberg präsentierte. „Die Familie ist das Herzstück unseres Zusammenlebens – alles, was uns wichtig ist, alles, was uns ausmacht“, sagt Haimbuchner. Über 80 Prozent der Befragten stufen den familiären Zusammenhalt als sehr wichtig ein, bevorzugt wird nach wie vor das klassische Modell aus Vater, Mutter und zwei Kindern.

Finanzielle Sorgen belasten Familien massiv

Die größten Herausforderungen für Familien in Österreich sind laut Studie finanzielle Belastungen: steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten, Existenzängste, aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie machen vielen zu schaffen. „Ein großer Teil der Familien macht sich Sorgen um die Finanzierung von alltäglichen Dingen wie Schulveranstaltungen, Nachhilfe oder Schulkosten“, erklärt Haimbuchner. Um hier gegenzusteuern, habe Oberösterreich bereits Maßnahmen gesetzt: „Mit der Schulveranstaltungshilfe, Gratisliftkarten und Schulkostenbeihilfen nehmen wir den Familien zumindest einen Teil der Last von den Schultern.“

Zusammenhalt bleibt stark – trotz Dauerbelastung

Trotz aller Herausforderungen zeigt sich ein stabiler familiärer Zusammenhalt. Vier von fünf Befragten geben an, dass der Zusammenhalt in ihrer Familie sehr oder ziemlich stark sei. Studienautor Eiselsberg nennt das „ein bemerkenswert konstantes Ergebnis seit Jahren.“ Doch die Auswirkungen aktueller Krisen sind spürbar: „Die Aneinanderreihung von Krisensituationen und die daraus resultierende Dauerbelastung haben klar Einfluss auf unsere Gesellschaft – besonders in den Familien“, so Haimbuchner. „Eltern tragen nicht nur für sich, sondern für ihre Kinder Verantwortung. Diese Belastung hinterlässt Spuren.“

„Staat darf nicht bei Familien sparen“

Scharfe Kritik äußert Haimbuchner an den Sparplänen der Bundesregierung: Familienleistungen wie Kindergeld, Familienbeihilfe und Studienbeihilfe sollen in den kommenden zwei Jahren nicht an die Inflation angepasst werden. „Das kann, will und werde ich nicht unterstützen. Der Staat muss bei sich selbst sparen – nicht bei den Familien“, betont Haimbuchner. In Oberösterreich habe man bereits zehn Millionen Euro durch Verwaltungsreformen eingespart. Auf Bundesebene sieht er vor allem im Bereich Migration hohes Einsparpotenzial: „Hier kann man in der kommenden Legislaturperiode bis zu zehn Milliarden Euro einsparen.“

Sinkende Geburtenrate: Zeit- und Geldmangel als Hauptgründe

Ein weiteres zentrales Thema der Studie ist die rückläufige Geburtenrate. Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen Kinder oder für kleinere Familien – aus finanziellen und beruflichen Gründen. 75 Prozent der Befragten nennen Geldmangel, 81 Prozent berufliche Belastung als Grund für den Kinderverzicht. „Familien haben eine hohe Bedeutung, sie werden aber immer kleiner“, so das klare Ergebnis der Studie Nur noch 46 Prozent sehen zwei Kinder als ideale Familiengröße, während die Zahl jener, die nur ein Kind für ideal halten, auf 19 Prozent gestiegen ist.

Digitale Medien als neue Herausforderung im Familienalltag

Auch der Umgang mit digitalen Medien stellt Familien vor neue Aufgaben. Über die Hälfte der Eltern wünscht sich Einschränkungen für die Nutzung schulischer Tablets. 53 Prozent sprechen sich etwa dafür aus, bestimmte Apps wie YouTube zu sperren. „Hier gibt es eine hohe Sensitivität in der Bevölkerung“, so Eiselsberg. Eltern sehen sowohl die Chancen der Digitalisierung als auch ihre Risiken.

Fazit: Familie bleibt Glücksfaktor Nummer eins

Trotz aller Umbrüche und Unsicherheiten bleibt die Familie für viele der wichtigste Lebensanker: 65 Prozent der Österreicher glauben, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich zu sein. „Familie ist kein Auslaufmodell, sondern ein Lebensmodell mit Zukunft. Deshalb werden wir auch weiterhin alles daran setzen, die Familien in Oberösterreich bestmöglich zu unterstützen“, bekräftigt Haimbuchner abschließend.