Equal Pension Day: „Weibliche Care Arbeit endlich zur Altersabsicherung anrechnen“

Sehr markant ist nach wie vor der Pensionsunterschied zwischen Männern und Frauen in Österreich, aber auch im Bundesländervergleich gibt es Unterschiede. Der so genannte „Equal Pension Day“ ist für Österreich heuer am 7. August, in Oberösterreich war er schon am 19. Juli. Dieser Tag markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende bekommen.  Dieser markante Unterschied an Pensionshöhe ist auch Grund für die bestehende Altersarmut, die in Österreich nach wie vor weiblich ist, immerhin ist jede fünfte Pensionistin laut Momentum- Institut von Altersarmut gefährdet. Die Frauensprecherin des FPÖ-Parlamentsklubs, NAbg. Rosa Ecker und die Frauensprecherin der FPÖ Oberösterreich, 2. LT-Präsidentin Sabine Bindermachen deutlich: In Österreich erhalten Frauen im Alter im Durchschnitt 1.000 Euro weniger Pension pro Monat als Männer. Der Gender‑Pension‑Gap beträgt weiter rund 40 Prozent, was Frauen in die finanzielle Abhängigkeit treibt – sei es vom Partner oder von Sozialleistungen. 

Ecker erneuert ihre Kritik: „Bleiben wir in unserem Land beim aktuellen Reformtempo, so wird der Gender Pension Gap erst in über 90 Jahren geschlossen. Das ist für uns Freiheitliche absolut inakzeptabel.“ Und Binder ergänzt: „In Oberösterreich war der Equal Pension Day bereits vor einigen Wochen, für das Industrie- und Wirtschaftsbundesland eine mehr als traurige Bilanz.“

Die freiheitlichen Frauensprecherinnen erneuern daher ihre Forderung mit Nachdruck, wonach die Care-Arbeit – egal ob für Kindererziehung oder für Pflegearbeit – endlich auch für die Absicherung im Alter berücksichtigt werden muss. „Obwohl viele Frauen während ihrer Arbeitsbiografie Kinder erziehen, Teilzeit arbeiten oder Angehörige pflegen, wird dies im Pensionssystem kaum berücksichtigt“, kritisiert Ecker. Statt eines fairen Ausgleichs würden Frauen oft nur mit Almosen abgespeist. Die Politik sei gefordert: „Löhne in Niedriglohnbereichen müssen steigen, der ‚Beruf Mutter‘ muss mit anrechenbaren Pensionszeiten anerkannt und Teilzeitmütter gezielt unterstützt werden“, so Ecker und Binder.

Massive Teilzeitquote verschlimmert die Situation – Ohne familiäre Pflege würde unser Pflegesystem zusammenbrechen

Ecker weist auch auf die weiterhin hohe Teilzeitquote hin: Frauen arbeiten deutlich häufiger in Teilzeit als Männer – mit entsprechenden Einbußen bei Pension und Sozialversicherung. Besonders Frauen mit Kinderbetreuung oder Pflegepflicht seien dadurch benachteiligt – obwohl sie gesellschaftlich wichtige Aufgaben leisten. „Die Politik ist gefordert, endlich die überfälligen Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Frauen ermöglicht wird, eigenständig und nicht nur über Ehepartner eine Pension zum Auslangen zu erreichen“, hebt Ecker hervor, dass bei der Kindererziehung und Pflegearbeit diese Zeit für die Pension angerechnet werden müsse. Fazit von Ecker und Binder: „In Wahrheit verursacht auch diese weibliche Care Arbeit die finanziellen Nachteile bei der Pensionierung. Ohne familiäre Pflege würde unser Pflegesystem zusammenbrechen.“

Auch zur regen Debatte über die hohe Teilzeitquote haben die beiden freiheitlichen Frauensprecherinnen eine klare Haltung: „Viele Frauen haben wegen der Betreuung und Pflege keinerlei Wahlfreiheit, ob sie einer Teilzeit- oder Vollzeitarbeit nachgehen wollen. Ihnen ist es einfach nicht möglich. Unser Pflegesystem in Österreich wird durch viele Frauen, die in den Familien die wertvolle Pflegebetreuung von Angehörigen leisten gesichert. Ohne diese häusliche Betreuung wäre die ohnehin prekäre Situation schon längst kollabiert. Auch darüber müssen wir angesichts des Equal Pension Day offen reden: Ja, Frauen arbeiten oftmals nicht Vollzeit, was sich in späterer Folge auf deren Pension im Alter auswirkt. Es liegt aber an der Politik, endlich die Care Arbeit auch sozialrechtlich für die Pensionen anzurechnen. Dann könnten wir mit Sicherheit viele Fälle der weiblichen Altersarmut lindern.“