Die österreichische Landwirtschaft steht an einem Wendepunkt: Erstmals gibt es 2025 ein Handelsdefizit von über einer Milliarde Euro im Agrarsektor. Während die Importe von Lebensmitteln steigen, sinkt die heimische Produktion – ein ernstes Warnsignal für die Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Eigenständigkeit des Landes. Gründe dafür sind laut Kritik EU-Bürokratie, globale Handelsstrukturen und internationale Konzernübernahmen. Besonders das geplante Mercosur-Abkommen gilt als Gefahr für die heimische Landwirtschaft. Die FPÖ Oberösterreich und die Freiheitliche Bauernschaft Oberösterreich fordern daher eine Rückbesinnung auf die österreichische Werte: Heimische Schlachthöfe, Tiere und Lebensmittel müssen in österreichischer Hand bleiben. Österreichs Bauern sichern mit ihrer Arbeit gesunde Lebensmittel, eine gepflegte Kulturlandschaft und die Werte von Eigenständigkeit, Ehrlichkeit und Qualität. Ein klares Nein kommt erneut zum Mercosur-Abkommen. Zudem fordert die FPÖ ein Ende von Konzernübernahmen und EU-Überregulierung sowie eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung und mehr Unterstützung für heimische Produzenten.
FPÖ-Landesparteiobmann, Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner bezeichnet das Abkommen als „Angriff auf unsere Landwirtschaft, auf unsere Selbstversorgung und auf unsere Heimat“. Er kritisiert, dass die EU bereit sei, die Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe zu opfern, um Großindustrien Exportchancen zu bieten. Haimbuchner fordert stattdessen eine „Landwirtschaft, die frei, regional und unabhängig ist“, damit sich Österreich selbst versorgen kann – „mit heimischen Produkten, aus heimischer Produktion, von heimischen Betrieben“. Auch Dr. Arthur Kroismayr, Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, beschreibt in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Haimbuchner die Stimmung am Land als „besorgt, vielfach auch verzweifelt“. Viele Bauern arbeiteten „sieben Tage die Woche, oft sechzehn Stunden täglich“, ohne zu wissen, ob sie weitermachen können. Er warnt: „Wenn die Landwirtschaft stirbt, stirbt das Land“, und fordert, dass „unsere Schlachthöfe in österreichische Hände gehören, unsere Tiere auf österreichische Höfe und unsere Lebensmittel auf österreichische Teller“.
- Internationales Versagen
Die Lage der österreichischen Landwirtschaft ist ernst: Immer mehr Bauern- und Schlachthöfe müssen schließen – mit Folgen für ganze Regionen. Arbeitsplätze, Nahversorger und das soziale Gefüge am Land gehen verloren. Dadurch gerät auch die Selbstversorgung Österreichs in Gefahr. Diese Entwicklungen sind das Ergebnis jahrelanger Fehlentscheidungen auf europäischer und globaler Ebene.
Europäische Union
Die EU zwingt Bauern im Rahmen des „Green Deal“ zu Flächenstilllegungen, Produktionsbeschränkungen und unrealistischen Auflagen, während gleichzeitig Billigimporte zunehmen – ein klarer Widerspruch. Trotz hoher Nachfrage nach heimischen Qualitätslebensmitteln kann dieser Markt wegen übermäßiger Bürokratie, strenger Auflagen und nationaler Übererfüllung von EU-Vorgaben kaum bedient werden. Österreich blockiert sich damit selbst, während andere Länder die Regeln pragmatischer umsetzen.
- Österreich hat beim Geflügel weit strengere Haltungsregeln als die EU verlangt. Die Folge ist, dass die heimische Produktion zurückgeht, während allerdings gleichzeitig, aufgrund des Konsums mehr importiert werden muss – das ist der Inbegriff von Abhängigkeit.
- Noch besorgniserregender ist die Situation bei Schwein und Rind.
Die Schlachtkapazitäten sinken laufend – bei Rindern um mehr als 10 Prozent in den vergangenen sieben Jahren.
Mercosur-Abkommen
Internationale Konzerne kaufen zunehmend österreichische Schlachthöfe, um die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette zu erlangen. Durch Abkommen wie Mercosur werden Billigimporte aus Südamerika gefördert – produziert unter deutlich niedrigeren Umwelt- und Sozialstandards. Diese Entwicklung und die Konzernübernahmen hängen zusammen: Während billige Agrarprodukte nach Europa strömen, übernehmen internationale Firmen heimische Betriebe. Eine Greenpeace-Recherche zeigte zuletzt, dass sogar Rindfleisch aus illegaler Haltung im Amazonas in europäischen Supermärkten landet.
Zitat aus einem entsprechenden Zeitungsbericht:
„Bevor die Tiere von dort verkauft werden, werden sie auf eine benachbarte, legale Farm des gleichen Besitzers gekarrt und bekommen neue Dokumente. Anschließend werden sie von JBS, dem global größten Fleischkonzern, in alle Welt verfrachtet.“
Durch Mercosur werden sich derartige Praktiken noch weiter intensivieren. Am Ende werden etwa beim Rindfleisch nur die Teile des Rinds aus Brasilien und Argentinien importiert, mit denen sich Geld verdienen lässt. Das setzt unsere Bauern zusätzlich unter Druck – die regionale Landwirtschaft wird systematisch entwertet.
- 2. Nationales Versagen
Seit unserem EU-Beitritt hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich um mehr als ein Drittel verringert. Allein in Oberösterreich sind über 15.000 Bauernhöfe verschwunden. Das heißt, dass jede dritte bäuerliche Familie aufgegeben musste. Die übrigen kämpfen ums Überleben – gegen steigende Kosten, gegen ruinöse Preise, gegen eine Bürokratie, die jedes Jahr neue Vorschriften hervorbringt, und gegen politische Entscheidungen, die ihre Lebensgrundlage zerstören. Ein Betrieb, der früher zwei Familien ernährte, reicht heute oft nicht mehr für eine – der Aufwand steigt, die Erträge sinken.
Steuern und Fördersümpfe
Seit dem EU-Beitritt hat Österreich über ein Drittel seiner land- und forstwirtschaftlichen Betriebe verloren – allein in Oberösterreich mehr als 15.000 Höfe. Die verbleibenden Bauern kämpfen mit steigenden Kosten, niedrigen Preisen, übermäßiger Bürokratie und politischen Fehlentscheidungen. Ein Betrieb, der früher zwei Familien ernährte, reicht heute oft nicht mehr für eine. Die AMA-Beiträge wirken wie eine versteckte Steuer, und komplizierte Förderanträge benachteiligen kleine Betriebe. Dadurch überleben vor allem große Strukturen – das Gegenteil dessen, was Österreich stark gemacht hat. Weil Billigimporte den Markt überschwemmen, verlieren heimische Bauern ihre Abnehmer. Das führt zum Aussterben regionaler Betriebe und ganzer Dörfer. Ein Beispiel ist der US-Konzern OSI, der österreichische Betriebe wie Alpenrind und Grandits übernommen hat. Diese Übernahmen zeigen eine schleichende Machtübernahme globaler Investoren.
Die Forderung lautet klar: Österreichische Schlachthöfe, Tiere und Lebensmittel müssen in österreichischer Hand bleiben.
Nur eine Rückbesinnung auf die österreichischen Werte kann diesen Entwicklungen effektiv entgegenwirken:
- Regionalität statt Globalisierung.
- Faire Preise statt Dumpingimporte
- Eigenständigkeit statt Konzernabhängigkeit
Der ländliche Raum ist kein Museum, sondern ein lebendiger Wirtschaftsraum. Wenn er aufgegeben wird, verliert Österreich nicht nur Arbeitsplätze – Österreich verliert seine Identität. Eine funktionierende Landwirtschaft ist ein Bestandteil der wirtschaftlichen Landesverteidigung – wenn wir uns bei Lebensmitteln von anderen abhängig machen, dann geben wir einen Teil unserer Souveränität ab.
- Freiheitliche Forderungen
Unsere Bauern sichern gesunde Lebensmittel, pflegen die Kulturlandschaft und erhalten das, was Österreich stark gemacht hat: Eigenständigkeit, Ehrlichkeit und Qualität. Wer sie aufgibt, gefährdet die Versorgungssicherheit unseres Landes und zerstört das Fundament der Heimat. Daher fordert die FPÖ:
- Ein klares Nein zum Mercosur-Abkommen
- Einen sofortigen Stopp weiterer Übernahmen österreichischer Schlachthöfe durch internationale Konzerne
- Ein Ende des Gold-Plating und der überzogenen EU-Bürokratie
- Eine verpflichtende, durchgängige Herkunftskennzeichnung
- Eine Politik, die wieder auf die Produzenten schaut – nicht auf die Importeure