Ärztemangel als Folge verfehlter Gesundheitspolitik

In Oberösterreich fehlen immer mehr Ärzte. In den kommenden Jahren wird sich das Problem des Ärztemangels sogar noch verschärfen. Landeshauptmann-Stv. und FPÖ-Landesparteiobmann Dr. Manfred Haimbuchner fordert daher zügige Reformen.

Fehlten in Oberösterreich Ende 2018 22 Allgemeinmediziner und Fachärzte, waren es Ende 2019 bereits 37 unbesetzte Stellen, davon 28 Kassenstellen für Allgemeinmediziner und neun Fachärzte. „Die Problematik der fehlenden Ärzte entstand mit Sicherheit nicht über Nacht“, kritisiert Manfred Haimbuchner die verfehlte Gesundheitspolitik scharf. In den kommenden neun Jahren werden zudem 55 Prozent der Mediziner mit Kassenvertrag in Pension gehen. Haimbuchner sieht daher Krankenkasse und Ärztekammer in der Pflicht, einen Masterplan auf den Tisch zu legen.

Der Mangel an niedergelassenen Ärzten betrifft zwar vor allem den ländlichen Raum, hat aber auch Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung in den Städten, zum Beispiel im Bereich der Pflege. Der FPÖ-Landeschef fordert daher einerseits einen Kraftakt, um Mediziner im ländlichen Raum zu halten und ihre Arbeitssituation und Verdienstmöglichkeiten hier zu verbessern. Dazu gehöre auch die Beibehaltung einer ausreichenden Anzahl an Hausapotheken. Der zunehmende Ärztemangel lasse sich außerdem durch Maßnahmen abmildern, die Medizinstudenten mit guten Angeboten in Oberösterreich halten. Dazu gehörten auch bessere Honorare für Haus- und Fachärzte. Immer mehr Wahlarztpraxen seien jedenfalls nicht die Lösung und führten zu einer Zwei-Klassen-Medizin. Fehlen Hausärzte vor Ort, lasse sich auch die Pflege nicht sicherstellen. Eine Reform der Hauskrankenpflege mit einer Harmonisierung der Leistungen sei hier zudem notwendig.