Bedenkliche Entwicklung: Immer weniger Schüler sprechen Deutsch

Seit Jahren sinkt der Anteil der oberösterreichischen Schüler mit deutscher Muttersprache. Das hat in Sachen Integration weitreichende Konsequenzen. Trotzdem ignoriert der Bund diese Entwicklung.

Diese Zahlen zeichnen einen bedenklichen Trend nach: 29 Prozent aller Pflichtschüler in Oberösterreich haben mittlerweile keine deutsche Muttersprache mehr – vor zehn Jahren war dieser Wert noch rund ein Drittel kleiner. In Linz sind es sogar schon 62, in Wels 69 Prozent. In zahlreichen Schulen sind österreichische Schüler zur verschwindend geringen Minderheit geworden. Traurigen Rekord hält in Linz eine Schule, an der 99,31 Prozent der Schüler keine deutsche Muttersprache haben! Das hat nicht nur für die einheimischen Schüler soziale Folgen, sondern auch für diejenigen, die Deutsch nicht von Hause aus mitbekommen haben. So benötigen drei von vier Schülern ohne deutsche Muttersprache in Oberösterreich eine zusätzliche Sprachförderung, um überhaupt dem Unterricht ausreichend folgen zu können. Gerade für die schulische Entwicklung sowie die gesellschaftliche Teilhabe stellt das ein enormes Problem dar, das vom Bund konsequent ignoriert wird. Die Kosten dieser verfehlten Integrationspolitik werden dann auf die Sozialkassen zukommen.

„Mit den Deutschförderklassen wurde zwar ein erster richtiger Schritt gemacht. Der Bund muss aber ausreichend Ressourcen bereitstellen, damit die Deutschförderklassen auch wirklich in der notwendigen Breite bestehen können“, stellt FPÖ-Klubobmann Ing. Herwig Mahr fest und fordert darüber hinaus, endlich Deutsch als verpflichtende Schulsprache zu verankern.  „Diese Maßnahme würde einen wertvollen Beitrag zur besseren Integration, Leistungsförderung und Kommunikation in unseren Bildungseinrichtungen leisten“, so Mahr weiter. Bei der Umsetzbarkeit sieht Mahr angesichts der massiven, vom politischen Willen getragenen Maßnahmen der letzten Monate keine Probleme. Zudem erneuert er die Forderung nach einem verpflichtenden zweiten Kindergartenjahr bei Deutschdefiziten.