Brennpunkt Schule: Deutsch-Pflicht, Sanktionen und „Brennpunktschulen“

In den vergangenen zehn Jahren ist in Oberösterreich der Anteil an Schülern ohne deutsche Muttersprache um rund ein Drittel auf 28 Prozent in den Pflichtschulen gestiegen, die Tendenz ist weiter steigend. Die FPÖ OÖ weist seit Jahren auf diese Fehlentwicklungen hin, bis dato hat sich auf Bundesebene wenig getan. Landesparteiobmann Dr. Manfred Haimbuchner hat daher mit FPÖ-Klubobmann Ing. Herwig Mahr und Bürgermeister Dr. Andreas Rabl einen 6-Punkte-Forderungskatalog vorgelegt.

Muttersprache Deutsch auf dem Rückzug

Allein in OÖ gibt es mittlerweile 56 Schulen, an denen mehr als 70 Prozent der Schüler keine deutsche Muttersprache haben. In 12 Schulen sind es sogar über 90 Prozent. Das hat schwerwiegende Auswirkungen für die betroffenen Schüler. Denn ausreichende Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zu schulischer und beruflicher Selbstverwirklichung sowie zu gesellschaftlicher Teilhabe. Je höher der Migrantenanteil in Klassen und Schulen ist, desto schwieriger gelingt die Integration – das belegt nicht zuletzt der aktuelle Tätigkeitsbericht der Ombudsstelle des Bildungsministeriums.

Gemeinsame Sprache wichtigste soziale Klammer

„Die gemeinsame Sprache ist die wichtigste soziale Klammer, ist Grundvoraussetzung für Respekt, Toleranz und sozialen Frieden. Mangelnde Deutschkenntnisse führen zu schlechteren schulischen Leistungen. Die sprachlichen Barrieren sollen sich nicht zu sozialen entwickeln“, findet Haimbuchner deutliche Worte. Die FPÖ OÖ mahnt erneut die Einführung der Schulsprache Deutsch ein.  „Deutsch muss auch in der Pause gesprochen werden“, verweist Klubobmann Mahr auf ein entsprechendes verfassungsrechtliches Gutachten, dass Bildungsminister Faßmann offensichtlich ignoriere.

Brennpunktschulen und genügend Deutschförderklassen

Darüber hinaus sollen in Oberösterreich ausreichend Brennpunktschulen geschaffen und die nötigen Ressourcen für Deutschförderklassen bereitgestellt werden. Für den Welser Bürgermeister Rabl greift das von der Bundesregierung geplante Projekt „100 Brennpunktschulen“ von Bildungsminister Faßmann hier nicht weit genug, für ganz Österreich sei das zu wenig. „Linz, Wels und Steyr müssen auf alle maßgeblich berücksichtigt werden. Allein in Wels weisen neun von elf Volksschulen einen erhöhten Förderbedarf auf. Die ausgewählten Schulstandorte sollen ja verstärkt unterstützt werden“, fordert Rabl „ausreichend finanzielle Unterstützung für dieses Projekt.“ Wie hoch der Finanzbedarf wäre, um alle Schulen in seiner Stadt entsprechend auszustatten, könne er nicht schätzen, aber „in den Kindergärten habe ich über 40 Sprachpädagogen, in den Schulen wäre der Bedarf sicher nicht geringer, eher höher“.

Es sei zudem klar, dass Lehrer mit den Herausforderungen in den Klassen nicht allein gelassen werden dürfen. Ihre Rechte sollen gestärkt und verbesserte Sanktionsmöglichkeiten bei Fehlverhalten geschaffen werden. Rabl bringt eine weitere Forderung auf den Punkt: „Egal ob Lehrpersonal oder Schülerinnen – das Kopftuchverbot muss ausgeweitet werden.“ Die Schulen sollen demnach ein neutraler Ort ohne religiöse Indoktrination sein. Für Kinder, die mangelnde Deutschkenntnisse aufweisen, sieht der FPÖ-Forderungskatalog ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr vor.

Auch soll es Sanktionen für Eltern  als „allerletztes“ Mittel geben. Dabei angedacht werden Strafen in Form von Sozial- oder Transferleistungskürzungen bei Schuleschwänzen. Eltern sollen auch dafür aufkommen müssen, wenn ein Kind Lernstoff versäumt, etwa weil die Familie z.B. im Sommer schon zwei Wochen vor Ferienbeginn heimgefahren sei, wie Rabl erläuterte.