Datenverkauf und Medikamentenengpass: Bürger haben Recht auf volle Transparenz!

In den Medien heiß diskutiert: Oberösterreichische Spitäler verkaufen Daten über Medikamentenverbrauch an US-Dienstleister. Das soll Medikamentenengpässe verhindern – die trotzdem immer wieder auftreten. Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner fordert nun vollständige Transparenz.

Seit über 20 Jahren verkauft die oberösterreichische Gesundheitsholding bzw. ihre Vorgängerin, die oö. Gesundheits- und Spitals AG, Daten über den Verbrauch von Medikamenten an eine US-amerikanische Firma. Zahlreiche Medien haben diesen Umstand in den letzten Tagen kritisch aufgegriffen, diese Praxis mitunter als Datenleck bezeichnet. Laut Gesundheitsholding geschehe der Datentransfer anonymisiert über eine sichere Schnittstelle und solle der Verhinderung von Medikamentenengpässen dienen. Dagegen spricht für den FPÖ-Landesparteiobmann Haimbuchner nicht grundsätzlich etwas, sofern die Datenweitergabe im Rahmen sehr enger rechtlicher Grenzen und im Sinne und Interesse der Bürger und Patienten geschehe. Gleichzeitig tritt Haimbuchner hier für ein maximales Maß an Transparenz ein: „Es muss jederzeit klar und für jeden ersichtlich sein, warum eine Datenweitergabe stattfindet und warum das im Interesse der Bürgerinnen und Bürger ist.“

Problematisch ist jedoch, dass diese Daten seit über zwei Jahrzehnten zur Auswertung kostenpflichtig weitergegeben werden und es dennoch immer wieder dazu kommt, dass einzelne Medikamente nicht oder nur schwer verfügbar sind. „Offenbar entstehen in der Verantwortungs- und Lieferkette zwischen Produzenten und Patienten enorme Reibungsverluste. Es gilt daher, diese Prozesskette einmal zu analysieren, Verantwortungen klar zu benennen und zu klären, ob alle Beteiligten immer im Interesse der hier ansässigen Patienten handeln“, fordert Haimbuchner auch hier mehr Transparenz, um die Versorgungssicherheit für Patienten künftig besser zu gewährleisten.