Elternbildung im Mutter-Kind-Pass verankern

Die Elternbildung soll künftig im Mutter-Kind-Pass verankert werden. Einen entsprechenden Antrag hat Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner bei der Konferenz der Landesfamilienreferenten in St. Pölten eingebracht. Er wurde einstimmig angenommen. „Elternbildung dient dem Wohle der gesamten Familie. Mir ist es ein großes Anliegen, noch mehr Eltern so früh wie möglich zu erreichen und Ihnen Tipps und Informationen zu den Themen Erziehung, Familienkultur und Partnerschaft bieten zu können. Integriert man die Angebote der Elternbildung in den Mutter-Kind-Pass können so früh wie möglich und nahezu alle werdenden Eltern erreicht werden“, erklärt Haimbuchner. Mit dem flächendeckenden Instrument des Mutter-Kind-Passes könnten alle Eltern bereits vor Geburt des Kindes – also in einem Zeitfenster, indem sie ein besonderes Bedürfnis nach Information haben – erreicht werden. Mit Hilfe der Familienberatungs­stellen, Eltern-Kind-Zentren und vielen weiteren Einrichtungen kann ein nieder­schwelliges und attraktives Elternbildungsangebot verstärkt angeboten werden, das durch den Mutter-Kind-Pass (z.B. Gutscheine) eine entsprechende Nachfrage erfährt.

Der Mutter-Kind-Pass wurde 1974 eingeführt und hat sich als gesundheitliches Begleitsystem bestens bewährt. Er stellt das einzige Medium dar, das lückenlos Schwangere bzw. werdende Eltern erreicht. Gerade in der Zeit knapp vor der Geburt haben werdende Eltern ein besonderes Bedürfnis, sich mit der Vater-/Mutterrolle auseinanderzusetzen und Fachwissen hinsichtlich Entwicklungsphasen des Kindes und Erziehungsstrategien zu erlangen. Da das Thema Elternbildung bei niedrigeren Bildungs- und unteren Einkommens­schichten sowie sozialen Randgruppen nur schwer etabliert werden kann, wäre das Instrument des Mutter-Kind-Passes ein Schlüssel, auch diese Gruppen an einem niederschwelligen Elternbildungsangebot teilhaben zu lassen. Alleine schon die Information, wo Beratung und Hilfestellungen in Familienfragen angeboten werden, ist für viele Eltern von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Haimbuchner nennt zudem Zahlen aus Oberösterreich: Im Vorjahr gab es einen Rekord bei den eingelösten Elternbildungsgutscheinen. „Mehr als 64.000 Gutscheine wurden eingelöst“, nutzen laut dem freiheitlichen Familienreferenten rund die Hälfte der Eltern Angebote von Familienorganisationen bzw. Eltern-Kind-Zentren „und hier sind vor allem Erziehungstipps am meisten gefragt.“ Alle Eltern erhalten mit der Geburt des Kindes in Höhe von 20 Euro einen entsprechenden Gutschein. Weitere je 20 Euro gibt es zum dritten, sechsten und zehnten Geburtstag des Kindes. Das Familienreferat des Landes gibt für Elternbildung und Gutscheine im Jahr rund 450.000 Euro aus. Konkret verwendet werden können diese Boni für Vorträge, Kurse, Seminare oder auch Workshops in Erziehungsfragen.