Fachkräftemangel: FPÖ präsentiert Konzept für Gewerbe- und Handwerks-Mittelschule

In einer Pressekonferenz stellten FPÖ-Bildungssprecher Nationalratsabgeordneter Hermann Brückl und René Schachner, der Bundesspartenobmann-Stellvertreter für Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer der Freiheitlichen Wirtschaft (FW), ein zukunftsweisendes Konzept für eine Gewerbe- und Handwerks-Mittelschule vor. Die neue Bildungseinrichtung soll gezielt auf den akuten Fachkräftemangel im Handwerks- und Gewerbesektor reagieren und den Schülern frühzeitig eine fundierte berufliche Orientierung bieten.

Brückl und Schachner betonten, dass der Fachkräftemangel eine der drängendsten Herausforderungen für die österreichische Wirtschaft darstellt. Besonders im Handwerks- und Gewerbebereich sei eine gezielte Ausbildungsstrategie notwendig, um die Qualität der Arbeitskräfte sicherzustellen und die Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften zu reduzieren. Ihr Konzept sieht vor, die Schüler bereits frühzeitig für eine berufliche Laufbahn im Handwerk und Gewerbe zu begeistern.

Die geplante Gewerbe- und Handwerks-Mittelschule soll als fünfjährige Ausbildung konzipiert werden, die das Polytechnische Jahr integriert. Nach vier Jahren haben die Schüler die Möglichkeit, in eine weiterführende schulische Ausbildung zu wechseln oder das fünfte Jahr abzuschließen. Dieses letzte Schuljahr wird einen besonderen Fokus auf praxisnahe Ausbildung legen, inklusive einer Abschlussarbeit, die in der Berufsschule anerkannt werden kann. Ziel ist es, die Lehrlinge intensiver auf ihre praktische Berufsausbildung im Betrieb vorzubereiten.

Der modulare Lehrplan wird speziell auf die Bedürfnisse der Gewerbe- und Handwerksbranche ausgerichtet. Brückl und Schachner hoben hervor, dass eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Wirtschaftskammer (WKÖ) unerlässlich sei, um die Inhalte praxisnah und aktuell zu gestalten. Für das Pilotprojekt wurde die Region Wels als idealer Standort identifiziert, da Wels eine starke Verbindung zum Gewerbe und Handwerk aufweist. Gespräche mit dem Welser Bürgermeister Dr. Andreas Rabl haben bereits stattgefunden, und Rabl zeigte sich begeistert von dem Konzept, das er als bedeutenden Impuls für Wels und die Region beurteilt.

Das Konzept der neuen Mittelschule umfasst mehrere Schlüsselbereiche:

  • Förderung von Kommunikation, Teamarbeit, Problemlösung und unternehmerischem Denken, um die Schüler optimal auf die Herausforderungen des Berufslebens vorzubereiten.
  • Starker Fokus auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT), ergänzt durch gewerbespezifische Themen wie Buchhaltung, Marketing und Unternehmensführung.
  • Einsatz von Projektarbeit, Fallstudien und Praktika, um den Schülern reale Einblicke in die Berufswelt zu ermöglichen.
  • Förderung eines Umdenkens bei der Jugend, um die Bedeutung der Wirtschaft und handwerklicher Berufe für den Wohlstand des Landes hervorzuheben.
  • Organisation von Schülerpraktika, Mentoring-Programmen und Gastvorträgen in enger Kooperation mit der lokalen Wirtschaft und den Handelskammern.

„Die Einführung der Gewerbe- und Handwerks-Mittelschule ist ein entscheidender Schritt zur Sicherstellung einer qualifizierten Fachkräftebasis für unsere Betriebe. Sie bietet sowohl Eltern als auch Jugendlichen eine wertvolle Perspektive“, betonte Schachner. „Das Konzept stellt einen Meilenstein in der handwerklichen Ausbildung in Österreich dar.“

Brückl ergänzte, dass das neue Bildungssystem notwendig sei, um den Wohlstand in Österreich zu sichern. „Die Gewerbe- und Handwerks-Mittelschule setzt genau hier an und bietet unseren Jugendlichen eine echte Perspektive. Die Freiheitlichen sind bereit, dieses Konzept nach dem 29. September umzusetzen“, erklärte der FPÖ-Bildungssprecher. Das innovative Konzept verspricht, einen bedeutenden Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten und den Berufsweg im Handwerk und Gewerbe für junge Menschen attraktiv zu gestalten.

Hier ist das Video von der Pressekonferenz zu finden: https://youtu.be/TZJvEmpTwpA