FP-Haimbuchner zu MAN-Fehlstart: „Kahlschlag und Kurzarbeit – Ist das türkise Standortentwicklung?“

Kurzarbeit entgegen des allgemeinen Wirtschaftstrends – Standortpolitik mit der Brechstange

Nach der Übernahme des MAN-Werks in Steyr durch den Investor Siegfried Wolf, der beste Kontakte in die türkise Regierungsmannschaft als auch zu russischen Oligarchen unterhält, stehen die Maschinen im Werk in Steyr ab Freitag erst einmal eine Woche still. Anschließend beginnt Kurzarbeit für die Belegschaft, bevor dann voraussichtlich über ein Viertel der Belegschaft gehen muss und der verbliebene Teil Gehalts- und Lohneinbußen hinnehmen muss. Das ist die Bilanz der ersten Tage von Siegfried Wolf bei MAN Steyr, nunmehr Steyr Automotive. *****

Dazu Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner: „Der holprige Start der Steyr Automotive ist nicht nur das Resultat von Angebotsengpässen bei Halbleitern auf dem Weltmarkt, sondern auch die Folge einer Standortpolitik der Bundesregierung, die mit wenig Weitblick und dafür mit Scheuklappen agiert. Man hat das Gefühl, die türkise Partie rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundeswirtschaftsministerin Margarete Schramböck wollte vor der Wahl einfach irgendeine Lösung präsentieren, darum die schnellstmögliche. Alternativangebote und -konzepte, die auf dem Tisch lagen, wurden dabei nicht einmal angedacht und die von uns aufgezeigten, möglicherweise problematischen Verbindungen zu russischen Oligarchen wurden ignoriert, ebenso wie ein Gutachten der Universität Linz. Vielleicht geht das alles gut, vielleicht aber auch nicht. Fest steht: So geht seriöse strategisch-politische Standortentwicklung einfach nicht.“

Auch der Zeitpunkt der Kurzarbeit, die auch seitens BMW Steyr angekündigt wurde, überrascht. Die allgemeinen Wirtschaftsdaten zeigen, dass Oberösterreich derzeit unter den Bundesländern ist, die weniger Arbeitslose haben als vor der Pandemie. Mit steigenden Infektionszahlen und den Forderungen nach neuen Lockdowns in der öffentlichen Diskussion, stelle sich die Frage, ob man es bei der Kurzarbeit in Steyr hier mit einem Lockdown-Frühwarnsystem zu tun habe. „Das wäre nichts Neues, denn vorherige Lockdowns wurden seitens der Bundesregierung ja quasi über das Reservierungssystem von Martin-Ho-Restaurants angekündigt“, so Haimbuchner wörtlich. Abschließend betont der FP-Landesparteichef, dass sich die politische Unterstützung für Siegfried Wolf seitens der ÖVP auch in politische Verantwortung ummünzen werde, wenn der Standort mittelfristig wieder gefährdet sein wird.