Altersmedizinische Versorgung als wichtiger Baustein unserer Gesellschaft

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass gesundheitliche Themen immer zentraler werden. Die Freiheitlichen in Oberösterreich haben sich stets intensiv mit medizinischer Vorsorge, Ärztemangel, Pflege und Betreuung auseinandergesetzt. Jetzt ist es Zeit, in der Gesundheitspolitik weitere nachhaltige Akzente zu setzen.

Die Zukunft der altersmedizinischen Versorgung der Bürger ist der FPÖ vor dem Hintergrund einer offenkundig desaströsen Gesundheitspolitik unter Türkis-Grün ein besonderes Anliegen. Denn die Überalterung der Gesellschaft im Verbund mit der angestiegenen Lebenserwartung der Menschen – besonders in den technologisch und versorgungstechnisch hoch entwickelten Staaten Europas – ist kein Geheimnis. Österreich bildet hier keine Ausnahme.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von neugeborenen Männern in Österreich liegt derzeit bei rund 78 Jahren, bei den Frauen rund 83 Jahre. Diese Zahl wird aller wissenschaftlicher Voraussicht nach bis zum Ende des Jahrhunderts für Männer in Österreich bei rund 89 Jahren und für Frauen bei rund 92 Jahren liegen. Diese Fakten stellen unser Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Es geht unter anderem um die ideale Struktur, um Menschen medizinisch optimal versorgen zu können. Trotz der großen Herausforderungen hat die gesundheitspolitische Planung die altersmedizinische Versorgung bislang vernachlässigt.

Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner fordert deswegen nicht nur die Errichtung eines altersmedizinischen Versorgungszentrums mit angeschlossener geriatrischer Spezialambulanz in den Linzer Spitälern, sondern auch die zielgerichtete Versorgung älterer Patienten über ein Scoring-Verfahren, ein sogenanntes internes „Entlassungsmanagement“ und die Kostenübernahme des Landes bei Kurzzeitunterbringung in Pflegeheimen sowie die Ausbildung junger Geriater an der Linzer Universität zu verstärken.  Außerdem ist die fachärztliche Versorgung der Alten- und Pflegeheime mittels Konsiliardienst zu gewährleisten. Auch die flächendeckende Versorgung mit niedergelassenen Ärzten sieht Manfred Haimbuchner in Oberösterreich in Gefahr. Hier liegt man bisher deutlich unter dem ohnehin nicht rosigen österreichischen Durchschnitt.

Der bundesweite Ärztemangel ist jedoch nicht über Nacht entstanden. In Österreich gibt es die höchste Alters-Konzentration bei Ärzten mit einem Lebensalter um die 60. In zahn Jahren werden die meisten aus dieser Gruppe bereits in Pension sein. Konkret werden dann 40 Prozent aller Ärzte, also mehr als ein Drittel, das Pensionsantrittsalter erreicht haben. Warnungen von Experten, gerade auch aus der Ärzteschaft, wurden bisher regierungsseitig ignoriert. Falls nicht wirkungsvolle Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wird sich die Lage in Zukunft verschärfen. Dieses dramatische Versorgungsproblem als sozialpolitische Zeitbombe muss entschärft werden. Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner stellt fest: „Ich habe bereits im Zuge anderer Gesundheitsthemen dargelegt, dass Österreich beim effizienten Mitteleinsatz im Gesundheitssystem im europäischen Vergleich nur sehr schlecht abschneidet. Studien zeigen, dass Österreich bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf europaweit mit 3966 Euro an vierter Stelle und weit über dem EU-Schnitt von 2572 liegt, bei der Anzahl der gesunden Lebensjahre jedoch nur auf Platz 13 und ganz knapp über dem EU-Schnitt zum Stehen kommt.

Das heißt nichts anderes, als dass wir in Österreich sehr viel Geld für ein Gesundheitssystem ausgeben, das seine Bürger nicht sehr lange gesund hält.

Wir müssen deshalb mit der Gesundheitsvorsorge bereits im Jugendalter anfangen, denn hier entscheidet sich, wer auch im hohen Alter noch gesund und selbstbestimmt leben kann. Durch eine engmaschige Gesundheitsversorgung im Jugendalter lassen sich Gesundheitsexperten zufolge dann auch Pflegefälle im Alter reduzieren bzw. die Anzahl der gesunden Lebensjahre deutlich steigern.“

Der Linzer FPÖ Stadtrat Dr. Michael Raml ergänzt: „Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, sind zwei Dinge in Angriff zu nehmen: Wir müssen junge Menschen für das Medizinstudium begeistern und für eine darauffolgende Tätigkeit als niedergelassener Arzt im regionalen Raum UND Wir müssen hausärztliche Leistungen im Rahmen der Hauskrankenpflege im Honorierungssystem präziser und realitätsnäher regeln, als das derzeit der Fall ist. Es gibt heute zum Teil Kassen, die eine Honorarregelung für Hauskrankenpflege vorsehen. Aber auch diese bilden das Spektrum der Maßnahmen, die bei echter medizinischer Pflegebetreuung notwendig sind, nicht mehr ab.“

Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner: „Ich möchte zum Abschluss nochmal betonen, dass all die Problemlagen, die wir auch in den Bereichen der Sicherheits-, Migrations- oder Arbeitsmarktpolitik immer wieder aufzeigen, größtenteils auf Versäumnisse großkoalitionärer Bundesregierungen zurückgehen. Aber auch die türkis-grüne Bundesregierung hat in den vergangenen zwei Jahren durch Untätigkeit so manche Fehlentwicklung begünstigt oder weiter vorangetrieben. Als FPÖ haben wir in Oberösterreich, aber auch im Bund gezeigt, dass wir die treibende Kraft der Veränderung sind und dass es nicht in erster Linie darauf ankommt, mit wem wir regieren, sondern dass wir überhaupt regieren. Echte positive Veränderungen – sei es bei der Migrationspolitik, bei den Themen leistbares Wohnen, leistbare Mobilität, Blackout-Vorsorge oder eben in der Gesundheitspolitik gibt es nur mit uns.“