FPÖ-Klubobmann Mahr fordert Reformen für mehr Pflegekräfte

Schon im Normalbetrieb gibt es in der Pflege Engpässe, die sich in Belastungszeiten wie der aktuellen vervielfachen. Der freiheitliche Klubobmann Ing. Herwig Mahr schlägt daher Maßnahmen vor, um den Mangel an Pflegekräften kurzfristig und über die Krise hinaus zu verringern.

Analog der freiheitlichen Forderung, Kassenärzte mit 70 nicht automatisch zu pensionieren, fordert Mahr, es Pflegekräften nach Antritt der Regelpension zu ermöglichen, bis zur Geringfügigkeitsgrenze ohne Abschläge weiterarbeiten zu können. Die Maßnahme könnte zur Entlastung des Pflegebereichs beitragen und sollte ernsthaft geprüft werde. Mahr könnte sich vorstellen, dieses Vorhaben kurzfristig umzusetzen.

Nachdem aktuell die Leistungen von mobilen Diensten um bis zu 30 Prozent weniger in Anspruch genommen werden, fordert Mahr weiter, die hier freigewordenen personellen Ressourcen zur Milderung der Engpässe bei der 24-Stunden-Betreuung einzusetzen. „Der Wegfall der 24-Stunden-Betreuungskräfte aus dem Ausland wird sich durch freiwillige Zivildiener kaum kompensieren lassen. Die freigewordenen Ressourcen der mobilen Dienste sollen bei diesen Aufgaben unterstützen. In der jetzigen Situation ist jede zusätzliche Hand eine willkommene Hilfe“, so Mahr.

Aus Sicht des oberösterreichischen FPÖ-Klubobmannes lässt sich auch dem Vorschlag etwas abgewinnen, Pflegekräfte durch ein „Not-Diplom“ früher als derzeit gesetzlich möglich einzusetzen. Insgesamt sieht Mahr jedoch deutliche Schwachstellen im Pflegesystem, das nach seinen Worten „nicht krisensicher“ sei. Die Corona-Krise zeigt klar, dass das jetzige System der Pflege und Betreuung sehr anfällig ist. Für die Zeit nach der Krise fordern wir deshalb eine Neuausrichtung der Pflege. Pflege daheim muss deutlich attraktiver und die Bereitstellung von Ausbildungsmöglichkeiten für alle Alters- und Bildungsschichten forciert werden. Pflichtschulabgänger und Pflegepersonal in der Pension finden derzeit zu wenig Anreize für ein Engagement im Pflegebereich“, fordert Mahr nach Bewältigung der Corona-Krise einen Systemwechsel im Pflegebereich.