Großbaustelle Bildungspolitik: Bildungsminister Polaschek muss nachsitzen

Den Schulbeginn diese Woche in Oberösterreich nahmen der Landesparteisekretär der FPÖ Oberösterreich, LAbg. Michael Gruber und FPÖ-Bildungssprecher, NAbg. Hermann Brückl, MA zum Anlass, um massive Kritik an ÖVP-Bildungsminister zu üben. „Seit seinem Amtsantritt hat der Minister keine einzige relevante Reform erarbeitet, geschweige denn umgesetzt.“ Aus Sicht der FPÖ habe die gesamte schwarz-grüne Regierung auf allen bildungspolitischen Linien völlig versagt.

„In den letzten zwei Jahrzehnten wurde unser Bildungssystem zu einem kompletten Sanierungsfall, ist nun eine riesige Baustelle und die schwarz-grüne Regierung sieht dabei tatenlos zu. Man muss sich immer öfter die Frage stellen: Was macht denn eigentlich der zuständige Minister Polaschek so den ganzen Tag? – Bildungspolitik offenbar nicht“, so Brückl. Das Bildungssystem in Österreich sei, so Gruber und Brückl, dringend reformbedürftig. „Das zeigt unter anderem die aktuelle Berichterstattung in den Medien, etwa über Deutsch-Mängel bei Aufnahmetests der Polizei. Investitionen in die Bildung sind daher Investitionen in unsere Zukunft. Bildung beginnt nicht erst in der Schule. Gute Elementarbildung ist das Fundament für einen erfolgreichen Übertritt in die Schule. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg. Richtige Bildung schafft Leistungswillen und sichert unseren Wohlstand langfristig.

„Eine Flut an praxisuntauglichen Reformen und nicht evaluierten pädagogischen Innovationen, der akute Lehrermangel, eine überbordende Bürokratie und damit einhergehend unzufriedene Pädagogen, ein total verpolitisierter Schulapparat, massive Sprachprobleme aufgrund der völlig verfehlten Zuwanderungspolitik von Schwarz, Grün und Rot, viel zu lange und sinnlose Schulschließungen während der Corona-Pandemie und nicht zuletzt mangelnde Kenntnisse unserer Kinder im Lesen, Schreiben und Rechnen – diese Missstände belegen das Versagen dieser schwarz-grünen Regierung in der Bildungspolitik“, nennt Brückl konkrete Kritikpunkte.

Ein zu viel an Bürokratie und die Sprachbarrieren würden u.a. das Bildungssystem lähmen: „Mittlerweile kann in Wien jedes siebte Volksschulkind auf Grund fehlender Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht mehr folgen“, sei aus Sicht der FPÖ eine Deutschpflicht an Schulen – auch im Schulhof nötig.

Ja zu Noten, ja zur Leistungsbeurteilung 

Ein Bekenntnis zu den Noten und zu einer klaren Leistungsbeurteilung waren ebenso Thema der Pressekonferenz. „Die klassischen Schulnoten schaffen Klarheit und fördern den Leistungswillen“. Zudem sei es nötig, dass das Schulsystem leistungsschwächere und auch leistungsstärkere Kinder zu fördern. Dafür biete das derzeitige System mit den verschiedenen Schultypen ausreichend Platz.

Grundbildung ist Grundstock für das weitere Leben – Deutsch am Schulhof überfällig

Für den Landesparteisekretär der FPÖ Oberösterreich ist die Grundbildung mit den drei wichtigsten Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen ist der Grundstock für das weitere Leben. „Die Grundbildung soll das Erreichen von zeitgemäßen Kompetenzen sowie die Vermittlung moderner Inhalte genauso sicherstellen wie eine konsequente Leistungsorientierung.“ Vor allem ein differenziertes Schulsystem sichere eine gute Bildung. „Daher ist der Erhalt des Gymnasiums von enormer Bedeutung. Es müssen die individuellen Interessen und Begabungen der Kinder gefördert werden. Eine Nivellierung des Bildungsniveaus nach unten lehnen wir ab. Für eine Einführung der Gesamtschule der Zehn- bis 14jährigen stehen wir nicht zur Verfügung. Wir wollen in Oberösterreich die besten Schulen und die kompetentesten Pädagogen für unsere Schüler, damit sie die Ausbildung erhalten, die ihnen den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ermöglicht.

„Vor allem wegen der Herausforderungen durch die steigende Zahl der Schüler nichtdeutscher Muttersprache, ist die Einführung von Deutsch am Schulhof notwendig und ein besonderes Augenmerk auf die Vermittlung der deutschen Sprache zu legen“, so Gruber.

Lehrermangel ist unhaltbarer Zustand

Das neue Schuljahr musste in allen Bundesländern u.a. mit Quereinsteigern und Studenten ohne abgeschlossenem Studium gestartet werden, weil der Lehrermangel eklatant ist. „Nur so kann der Lehrbetrieb überhaupt noch halbwegs vernünftig aufrecht erhalten werden. Seit seinem Amtsantritt redet Minister Polaschek den Lehrermangel klein und kündigt Maßnahmen und Kampagnen an, die dann aber nie effizient umgesetzt werden oder keine positive Wirkung entfalten“, so Brückl.

Die freiheitlichen Forderungen im Bereich der Bildungspolitik sind vorrangig:

  1. Die Erarbeitung eines umfassenden Konzeptes gegen den Lehrermangel durch das Bildungsministerium
  2. Schwerpunkt auf Vermittlung aller notwendigen Grundkompetenzen (Lesen, Schreiben, Rechnen) durch das Schulsystem
  3. Senkung des Verwaltungsaufwandes für Lehrer
  4. Erhaltung des differenzierten Schulsystems (Gymnasien und Mittelschulen)
  5. Einführung der Deutschpflicht am Schulhof
  6. Objektive Vermittlung politischer Bildung – keine Parteipolitik in Schulen
  7. Verpflichtende tägliche Bewegungseinheit in Pflichtschulen
  8. Für verständliche Sprache und Lesbarkeit – gegen Gendern im Unterricht