Haimbuchner: „Bundesregierung versagt in der Strukturpolitik!“

Seit Monaten steht im Raum, dass MAN in Steyr Umstrukturierungen plant und dadurch tausende Arbeitsplätze im Großraum Steyr verloren gehen. Der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter und stellvertretende Bundesparteiobmann der FPÖ, Dr. Manfred Haimbuchner, ist angesichts dieser Situation sehr besorgt: „Eine mögliche Schließung des Werks hängt seit Monaten wie ein Damokles-Schwert über den Beschäftigten. Ich möchte von Bundeskanzler Kurz und Bundeswirtschaftsministerin Schramböck wissen, was sie in den vergangenen Monaten getan haben, um diesen wichtigen Standort zu sichern!“

Dass nun das gesamte Werk in Steyr zur Disposition steht, werde sich als wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Kahlschlag für den Wirtschaftsraum Steyr auswirken, der das Leben in der Region nachhaltig negativ verändern wird, so Haimbuchner weiter. Er bekräftigt: „In unserer Region hängt in dieser Frage sehr viel vom Rückhalt der Republik Österreich ab. Die Bundesregierung versagt eklatant in der Strukturpolitik, und die Menschen hierzulande müssen es ausbaden!“

Konkret fordert Haimbuchner, offenzulegen, welche Maßnahmen, Vorschläge und Konzepte der Geschäftsführung von MAN unterbreitet wurden, um die drohende Kündigungswelle zu verhindern, denn: „Die wirtschaftliche Lage nur auszusitzen oder gar schönzureden und keine geeigneten Gegenmaßnahmen zu treffen, wird MAN Steyr nicht retten.“ Er sendet eine Warnung nach Wien: „Eine Schließung wird nur ein erster Dominostein in einer langen Reihe sein.“

Freiheitliche Arbeitnehmer: Wien darf Beschäftigte nicht im Stich lassen

Der Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer Oberösterreich, AK-Vorstand Gerhard Knoll, kritisiert insbesondere den Umgang mit den Mitarbeitern, da ihnen in einem Standortsicherungsvertrag zugesagt wurde, bis 2030 auf Kündigungen zu verzichten: „Als es um den Abschluss dieses Vertrages ging, warben die FSG-Betriebsräte, insbesondere deren Vorsitzende, der ehemalige AK-Vizepräsident Erich Schwarz, ganz euphorisch für die Zustimmung zu dieser Arbeitsplatzgarantie. Das war offenbar alles gelogen!“

Die beiden freiheitlichen Betriebsräte bei MAN haben damals als einzige im Betriebsrat gegen den umstrittenen Standortsicherungsvertrag für Steyr gestimmt. Ihre Bedenken, die sich nun als höchst berechtigt herausstellen, wurde damals seitens der FSG-Betriebsräte beiseite gewischt. Knoll mahnt nun zur Eile: „Nun ist es höchste Zeit, ein Auffangnetz zu schaffen, um den betroffenen Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten.“ Er nimmt Bundeskanzler Kurz beim Wort: „Koste es, was es wolle – das waren vor etwa einem Jahr die Worte des Bundeskanzlers, als es darum ging, die Maßnahmen der Regierung in Wien zu rechtfertigen. Dieses Bekenntnis muss Kurz nun auch für die MAN-Belegschaft in Steyr aussprechen!“