Haimbuchner und Graf: EU Green Deal sofort aussetzen – Bauern entlasten

Bauernsterben wird durch EU angeheizt – Versorgungssicherheit gefährdet 

Scharfe Kritik üben Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner und FPÖ-Agrarsprecher und Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, LAbg. Ing. Franz Graf an dem Green Deal der EU. „Wenn der Green Deal so wie geplant umgesetzt wird, entzieht die EU der heimischen Landwirtschaft die Existenzgrundlage“, so Haimbuchner und Graf. ****

So verlangt die EU im Green Deal von den Bauern minus 50 Prozent chemischer Pflanzenschutz und minus 25 Prozent Kunstdünger. „Wirtschaftlich leistbare Alternativen zu den erprobten Dünge- und Pflanzenschutzmitteln stellt die EU aber keine in Aussicht“, kritisiert Graf. „Das ist in höchstem Grade unseriös!“

Bio-Landwirtschaft kann Versorgung nicht allein sicherstellen

Gleichzeitig soll auch die Nutzung von landwirtschaftlichem Grund durch die EU reglementiert werden: Mindestens zehn Prozent der Produktionsfläche soll nicht mehr bewirtschaftet werden („Öko-Flächen“). In Österreich sind es aufgrund des nationalen Umweltprogrammes ÖPUL sieben Prozent (in Deutschland sogar nur drei Prozent). Hier sei Landwirtschaftsministerin Köstinger gefragt, den Anteil der „Öko-Flächen“ weiter zu reduzieren.  Auf mindestens 25 Prozent der Produktionsflächen soll zudem nur noch Bio-Landwirtschaft erlaubt sein. „Dabei ist es unstrittig, dass ein erhöhter Anteil von Bio-Landwirtschaft nicht in der Lage ist, die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu sichern. Wir werden nach dem Willen der EU also Nahrungsmittel aus Ländern mit geringeren Produktions- und Klimaschutzstandards importieren müssen. Damit hilft die EU nicht dem Klima, sondern verlagert das Problem – aus den Augen aus dem Sinn!“, ist sich FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner sicher.

Insgesamt schätzen Experten, dass die gesamte landwirtschaftliche Produktion in der EU durch den Green Deal um zehn bis 20 Prozent sinken wird und dass es zu einem Verlust von etwa 140 Milliarden Produktionswert kommen wird. Gleichzeitig müsste die EU die landwirtschaftlichen Importe verdoppeln.

„Diese Art der Klima- und Landwirtschaftspolitik ist unverantwortlich und ideologiegetrieben und wird die heimische – und auch die EU-Landwirtschaft – ruinieren. Ganz abgesehen davon, dass auch das durch die EU selbst gesteckte Ziel, die Treibhausgasemissionen in der EU zu reduzieren, um den Preis einer Auslagerung in Drittstaaten erreicht wird“, so Haimbuchner und Graf. „Man verlagert das Problem, gefährdet die Ernährungssicherheit eines ganzen Kontinentes und macht Europa noch abhängiger von Importen. Besonders in Krisenzeiten ist dies eine gefährliche Entwicklung. Die österreichische Bundesregierung wäre daher gut beraten, in Brüssel auf eine Aussetzung bzw. Neuverhandlung des Green Deals zu drängen. Alles andere bringt unsere Landwirtschaft um!“, appellieren die beiden FPÖ-Politiker an die heimische Bundespolitik.