Haimbuchner zu Hymnendiskussion: „‚Hoamatgsang‘ ist Teil der oberösterreichischen Identität“

Unreflektierter Bildersturm ist keine konstruktive Art der kritischen Auseinandersetzung 

Der Landesparteiobmann der FPÖ Oberösterreich, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner äußerte sich am Montag zu der Diskussion rund um den Verfasser der oberösterreichischen Landeshymne Franz Stelzhamer: „Viele bedeutende Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, die in Forschung, Wissenschaft und Kultur große Leistungen erbracht haben, vertraten ein damals offenbar salonfähiges Weltbild, das in keiner Weise dem entspricht, wofür die moderne europäische Zivilisation heute steht. Eine aufgeklärte und erwachsene Gesellschaft muss in der Lage sein, unverdächtige Werke wie den ‚Hoamatgsang‘, die unserer Heimat kulturelle Identität gegeben haben, wertzuschätzen und gleichzeitig den Autor hinter dem Werk nicht auszublenden. Eine kritische Auseinandersetzung mit den betroffenen Personen ist zweifellos notwendig, eine Beschädigung ihrer wissenschaftlichen Leistungen oder kultureller Schöpfungen ist abzulehnen.“ *****

Haimbuchner betonte weiters, dass der „Hoamatgsang“ es wie keine andere Landeshymne verstünde, den Bürgerinnen und Bürgern von Oberösterreich den Wert Heimat nahezubringen. Das emotionsgeladene, vordergründig kindlich wirkende, aber gerade dadurch besonders tiefgründige Werk sei so untrennbar mit dem Bundesland Oberösterreich verbunden, wie dessen wechselvolle Geschichte. „Als bestes Beispiel für einen vernunftgetragenen Umgang mit der eigenen Geschichte gibt es hier in Oberösterreich die voestalpine, die als Hermann-Göring-Werke gegründet worden sind, eine vorbildliche Aufarbeitung ihrer Geschichte betrieben haben und heute zurecht als ein Vorzeige- und Weltunternehmen gelten. Es gilt deshalb, einen klaren und kompromisslosen, nicht beschönigenden Umgang mit der eigenen Geschichte zu finden und zu pflegen. Was jedoch nicht passieren darf, ist die Abkehr von der Vernunft, vom Streben nach wirtschaftlicher Prosperität und von identitätsstiftenden, kulturellen Errungenschaften, denn diese Abkehr bedeutet letztlich die Rückkehr zu der Barbarei, die man angeblich verhindern will“, so Haimbuchner weiter.

Der Landeshauptmannstellvertreter betonte abschließend, dass es den wichtigen Kampf gegen Antisemitismus im Hier und Jetzt zu führen gälte und niemandem damit gedient sei, wenn man seine Kräfte nun auf Dichter richte, die bereits seit über 150 Jahren tot sind.