Für Überraschung sorgte am Sonntag die Titelseite der Krone Oberösterreich. Laut einer Unique-Research-Umfrage liefert sich die FPÖ Oberösterreich mit der ÖVP ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Demnach verliert die ÖVP mit Landeshauptmann Thomas Stelzer mehr als neun Prozentpunkte auf 28 Prozent und die Freiheitlichen legen auf 29 Prozent zu, überholen damit die ÖVP im Land ob der Enns. Befragt wurden 800 Oberösterreicher ab 16 Jahre zwischen 29. August und 8. September, die Schwankungsbreite liegt bei +/-3,5 Prozent.
Auf die Frage, „angenommen, die Landtagswahlen in OÖ wären bereits am nächsten Sonntag, welcher Partei würden Sie da Ihre Stimmen geben“, kam dabei heraus, dass jeder zehnte ÖVP-Wähler zu den Freiheitlichen gewechselt ist. Die FPÖ konnte laut Kronebericht demnach 93 Prozent der Wähler aus dem Vorjahr halten, die ÖVP verliert 27 Prozent ihrer Wähler der letzten Wahl im Herbst 2021. Im Artikel analysiert Politologe Peter Hajek die Gründe. Demnach setze Landeshauptmann Stelzer derzeit aufs falsche Pferd, gemeint ist hier dessen Haltung gegenüber den Russland-Sanktionen. Hajek wörtlich im Bericht: „Der Koalitionspartner FPÖ mit Manfred Haimbuchner an der Spitze vertritt schon länger die kritische Meinung gegenüber den Russland-Sanktionen. Als ÖVP-Landeshauptmann dann auf den Zug aufzuspringen und dem stärksten Mitbewerber nach dem Mund zu reden, erachte ich als politisch taktischen Fehler. Am Ende des Tages wird das Stelzer nichts bringen. Der Wähler geht lieber zum Schmied als zum Schmiedl.“ Und die anderen Parteien im Landtag? Die SPÖ kann vom Vorsitzendenwechsel nicht profitieren, stagniert weiterhin bei 18 Prozent, die Grünen können marginal von 12,3 auf 13 Prozent in der Wählergunst bei dieser Umfrage zulegen. MFG und Neos, die nach den Landtagswahlen 2021 neu in den Landtag kamen, bleiben konstant bei sechs bzw. die Neos bei fünf statt der damals 4,2 Prozent.
„Natürlich ist dieser Zwischenstand für die FPÖ Oberösterreich erfreulich, auch wenn wir Umfragen immer mit Vorsicht genießen. Die breite Zustimmung spüren wir auch bei Gesprächen mit der Bevölkerung. Wir sehen unseren Weg der pragmatischen, konstruktiven Politik bestätigt und werden diesen auch weiterhin unaufgeregt gehen“, kommentierte FPÖ-Landesparteiobmann, Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner die Umfrage.
