Künftig sind bis zu 158 Entnahmen von Bibern erlaubt

Dank jahrelanger intensiver Bemühungen des Naturschutzes konnte sich der Biber in Oberösterreich wieder etablieren – eine Erhebung durch die Naturschutzabteilung des Landes OÖ ergab, dass rund 2.500 Tiere im Landesgebiet leben. Mit dem gesicherten Erhaltungszustand treten nun jedoch neue Herausforderungen auf. Die wachsende Biberpopulation führt zunehmend zu Konflikten mit Land- und Forstwirtschaft und verursacht Schäden am Hochwasserschutz sowie an der Infrastruktur.

Bereits im September dieses Jahres wurde deshalb durch Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner eine geplante Biber-Verordnung vorgestellt, die nunmehr in der Sitzung der Oö. Landesregierung beschlossen wurde. Künftig wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, in der kontinentalen biogeografischen Region eine bestandsschonende Anzahl von Tieren vereinfacht zu entnehmen. Zweck der Verordnung ist es, nach Ausschöpfung aller zumutbaren präventiven Maßnahmen, den Bestand zu regulieren, um Schaden abzuwenden und den Schutz der öffentlichen Sicherheit gewährleisten zu können.

„Dass der Erhaltungszustand des Bibers in unserem Bundesland wieder als gesichert gilt, ist ein großer Erfolg. Gerade deshalb ist es nun wichtig, Konflikte zu vermeiden. Wir haben uns deshalb darauf verständigt, eine festgelegte Anzahl von maximal 158 Tieren, unter bestimmten Voraussetzungen zur Entnahme freizugeben“, so Naturschutzreferent Dr. Manfred Haimbuchner.

Diverse Interessengruppen machten sich in jüngerer Vergangenheit für die Ausweitung der Entnahmemöglichkeiten stark. Haimbuchner erteilt diesen Forderungen eine Absage: „Ich verstehe die Beweggründe mancher Interessenvertretungen, ich verweise in diesem Zusammenhang allerdings auf das geltende Recht. Die FFH-Richtlinie der EU gestattet Eingriffe in den Bestand des Bibers nur unter der Voraussetzung, dass der Erhaltungszustand als gesichert gilt. Die Anzahl von 158 ist nicht zufällig gewählt. Hierbei handelt es sich um die maximale Zahl an Entnahmen, die den gesicherten Erhaltungszustand nicht gefährdet. Mit mehr Entnahmen wäre der Biberbestand nicht mehr gesichert“, stellt LH-Stv. Haimbuchner abschließend klar.