„Kumm steig um!“ – Oberösterreich radelt und radelt und radelt 

Seit 2016 wurde der Ausbau der Radinfrastruktur nicht nur in den Ballungsräumen wie Linz, sondern auch in den Regionen konsequent vorangetrieben. Das Infrastrukturressort der oberösterreichischen Landesregierung hat zwischen 2016 bis 2020 rund 35 Millionen Euro, also jährlich ca. sieben Millionen Euro, in den Radverkehr investiert.

Mancher fragt sich, warum so viel Geld für das Radfahren? Doch die Antwort liegt auf der Hand: Mit dem Rad zu fahren, ist gesund, es schont die Umwelt, es spart Platz, es ist billiger in Erhalt, Ausbau und Pflege als der normale Straßenverkehr und seine Anlagen und es macht zu guter Letzt auch noch eine Menge Spaß. „Jeder Verkehrsteilnehmer der, wenn die Gelegenheit besteht, das Auto durch das Fahrrad ersetzt, leistet einen aktiven Beitrag für die Umwelt, seine Gesundheit und entlastet die frequentierten Hauptverkehrsadern“, betont Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Um das Ziel der Erhöhung des Alltagsradverkehrs zu erreichen, setzt das Infrastrukturressort auf eine 3-Säulen-Strategie. Diese Strategie setzt sich aus dem Infrastrukturausbau, der Bewusstseinsbildung sowie weiteren radverkehrsförderlichen Sicherheitsmaßnahmen zusammen. Basierend auf diesem Programm konnte seit dem Jahr 2016, das OÖ-Radwegenetz, das entlang der Landesstraßen führt, um etwa 60 Kilometer erweitert werden. Auch Radwege in Abseitslagen der Landesstraßen, wie beispielsweise touristische Routen wurden durch das Infrastrukturressort gefördert. Weitere 46 Kilometer werden derzeit mit Hochdruck geplant und umgesetzt. Der Leiter der Straßenbauabteilung Christian Dick stellt fest: „Im Schnitt erweitert sich das Oberösterreichische Radwegenetz jährlich um rund 10 Kilometer. Das Angebot für all jene, welche in die Pedale treten möchten, bietet also kontinuierlich mehr Wegeverbindungen für eine sichere und gesunde Mobilität.“

Damit der Alltagsradverkehr erhöht werden kann, müssen nicht nur attraktive Radrouten geschaffen werden, auf denen ohne Umwege die täglichen Ziele erreicht werden können. Mit dem Ausbau von Geh- und Radwegen mit höherer Qualität, den sogenannten Radhauptrouten, soll es gelingen, die eine oder andere Autofahrt durch die Nutzung des Fahrrads zu ersetzen. Die kontinuierlich hohen Nutzungszahlen, die sogar während der Pandemie weiter anstiegen, sind der Beleg für die Attraktivität der Radtrassen-Verbindungen. Diese Attraktivität steigt mit dem Angebot von vor Ort ausreichenden, sicheren und überdachten Radabstellplätzen. Mit Sanierung und Erweiterung von Bike-and-Ride-Anlagen an Bahnhöfen und Bahnhaltestellen und andererseits durch die Förderung von Radabstellanlagen bei Busterminals und Bushaltestellen des öffentlichen Linienverkehrs wurden von 2016 bis 2020 knapp 2.000 neue Radabstellplätze an Verkehrsstationen der ÖBB errichtet. Darüber hinaus wurden über 2.500 neue Radabstellplätze realisiert.

Um den Radverkehr als Wirtschafts- und Gesundheitsfaktor verstärkt in die Mobilitätsplanungen einfließen zu lassen wurde die Bewusstseinsbildung, Beratung, und Förderung im Radverkehr als wesentlicher Eckpfeiler erkannt und gefördert. So haben bis dato 138 oberösterreichische Gemeinden die Dienstleistungen der OÖ FahrRad-Beratung als kostenloses Beratungsangebot zur Förderung des Alltagsradverkehrs in Gemeinden und Betrieben angenommen. Weitere rund 61.000 Teilnehmer wurden in puncto sicheres Radfahren unterrichtet, beziehungsweise haben Angebote für Radsicherheitsförderungen (wie etwa Kinderradhelme) von Seiten des Landes und deren Kooperationspartnern angenommen. Außerdem wurde beispielsweise im Juni 2018 die Radmodellregion Wels Umland ins Leben gerufen. Ziel dieses Landes-Projekts ist eine deutliche Steigerung des Radverkehrs in der Stadt Wels und der Umlandregion.

Das gleiche Ziel hat der Radverkehrs-Check, der bei allen geplanten Bauprojekten und verkehrsorganisatorischen Maßnahmen des Infrastrukturressorts angewendet werden soll. Verkehrsplanung und die Wohnbauplanung gehen dabei vernetzte und gemeinsame Wege. Mit der Errichtung von Wohnbauten, sollen die Bedürfnisse der Bevölkerung im Hinblick auf die sanfte Mobilität durch das Radfahren mitbedacht werden. Um zusätzlich das Bewusstsein der Bevölkerung dafür zu wecken, dass für viele kurze Wege im Alltag das Fahrrad anstelle des Autos zu verwenden ist, wurde die Aktion „Oberösterreich radelt“ konzipiert.
Bei dieser Bewusstseinsaktion geht es nicht um Schnelligkeit oder Bestleistungen, sondern um den Genuss beim Radeln. Jeder der sich anmeldet, sammelt für sich und sein Bundesland Radkilometer und hat dabei auch gleichzeitig die Chance auf hochwertige Preise. Im Jahr 2020 haben etwas mehr als 2.000 Oberösterreicher/innen mitgemacht und dabei rund 1.365.000 km „erradelt“.

Der seit einigen Jahren anhaltende E-Bike-Boom macht auch in topographisch schwierigen Gebieten das Radfahren im Alltag und in der Freizeit attraktiv und möglich. Die höheren Geschwindigkeiten und das schwierige Handling können besonders ältere Radler gefährden. Das Infrastrukturressort fördert deshalb E-Bike-Sicherheitstrainings für alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab dem 60. Lebensjahr. Jeder Teilnehmer erhält einen 20 Euro Gutscheinbonus.

Mit umfangreichen Aktionsprogrammen erhalten auch Schüler Unterstützung, um das sichere Fahrradfahren zu erlernen und zu perfektionieren. Rund 61.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben seit dem Jahr 2016 ein Angebot des Landes und seiner Partner in Bezug auf die Fahrradsicherheit wahrgenommen. „Ganz im Sinne des Art. 15 der Oö. Landesverfassung nehme ich meine Aufgabe wahr und möchte die Lebensqualität unserer Bürger in unserem Heimatland steigern. Die Leistungen beim Ausbau der Radwegeinfrastruktur und die Sicherheit einer ökologischen Mobilität stehen dabei im Fokus“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner die erfolgreichen Bemühungen seines Ressorts.

 

 Infos zur Radmodellregion Wels Umland: www.radmodellregion.at

Alle Infos zu „Oberösterreich radelt“ finden Interessierte auf: https://oberoesterreich.radelt.at//

Die FahrRad-Beratung OÖ und ihre Services: www.fahrradberatung.at

E-Bike-Training: https://www.landoberoesterreich.gv.at/ebikebonus.htm