Mobilitätspreis 2024: „Mobilität nachhaltig verbessern“

Zum zwanzigsten Mal wird vom Land OÖ, dem Verkehrsclub VCÖ und den ÖBB in Oberösterreich der Mobilitätspreis verliehen. Dabei werden Ideen für nachhaltige Mobilität gesucht: Weniger Stau, Lärm und Abgase. Kreative Konzepte sollen die Mobilität nachhaltig verbessern. Fahrgemeinschaften, Alltagswege mit Fahrrad, Öffis oder zu Fuß – es soll dieses Potenzial genutzt werden. Vorteile bringt es für die Gesellschaft, aber auch für alle Einzelnen. Ziel sei die Kosten der Mobilität zu senken, was der Freiheit der Verkehrsmittelwahl mit mehr Offis und einer guten Rad-Infrastruktur gelingen kann. Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner will mehr Anreize schaffen, um auf Oberösterreichs Straßen den Autoverkehr – wo es möglich ist – zu senken. „Projekte können bis zum 29. Mai eingereicht werden“, sollen mittels innovativer Ideen die Oberösterreicher dazu gebracht werden, den Weg zur Arbeit per Öffi oder Rad zurückzulegen.

Derzeit teilen sich beim Arbeitsweg durchschnittlich 106 Pendler auf 100 Autos auf. „Würde es uns gelingen, dass wir diesen Durchschnitt von 1,06 auf 1,2 Personen zu senken, gäbe es keinen Stau mehr“, nennt Steinkellner Zahlen eines durchschnittlichen Werktags: Etwa 65,5 Prozent aller Wege legen die Menschen in Oberösterreich mit dem Auto zurück. „Es ist somit nach wie vor das wichtigste Fortbewegungsmittel in unserer Gesellschaft.“ Das Potenzial für Fahrgemeinschaften sei am Arbeitsweg besonders groß. Betriebe und Unternehmen können Anreize setzen, dass Fahrgemeinschaften gebildet werden, durch Apps, Informationen und Belohnungen. Auch das Potenzial für den Radverkehr ist am Arbeitsweg groß: Jeder dritte Arbeitsweg ist kürzer als fünf Kilometer. Betriebe und Unternehmen können ihre Beschäftigten mit Jobrädern unterstützen, mit Belohnungen, und wesentlich sind natürlich auch sichere Fahrradabstellplätze und Duschmöglichkeiten. „Maßnahmen in diesem Bereich würden wesentlich zur Verbesserung der Verkehrssituation unter der Woche beitragen.“

Viele Fahrrad-Haushalte, wachsende Anzahl an Jahreskarten für Öffentlichen Verkehr

Bereits 80 Prozent der oberösterreichischen Haushalte verfügen über mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad oder Elektro-Fahrrad, wie die Mobilitätserhebung des Landes Oberösterreich zeigt. Jeder 6. Haushalt hat ein Elektro-Fahrrad, mit dem auch längere Distanzen oder Steigungen leichter und einfacher zu bewältigen sind. Im Jahr 2022 hatte jede fünfte Person in Oberösterreich eine Zeitkarte für den Öffentlichen Verkehr. Seither ist die Zahl der Klimaticket-Inhaber deutlich gestiegen. Insgesamt haben bereits mehr als 80.000 ein Klimaticket Österreich, Oberösterreich oder Regional. Klarer Spitzenreiter zur Schule oder Uni sind mit 42 Prozent die Öffis, 23 Prozent gehen zu Fuß, fünf Prozent nutzen das Fahrrad.

Insgesamt wird das Pendeln mit dem Fahrrad zunehmend beliebter. So hat gegenüber dem Jahr 2012 die Zahl der mit dem Fahrrad nach Linz zur Arbeit Pendelnden immerhin um gut 70 Prozent zugenommen. Beim Ballungsraum Linz ist gut zu sehen, dass die Bevölkerung Verbesserungen beim Bahnangebot annimmt. Weiterer wirksamer Anreiz zum seit dem Jahr 2016 bestehenden S-Bahnsystem sei das Öffi-Jobticket: Aber laut Daten aus der Mobilitätserhebung könnten die Betriebe und Unternehmen hier noch deutlich aufholen, da nur fünf Prozent 2022 ein Öffi-Jobticket hatten.

Insgesamt sind viele Alltagswege in Oberösterreich kurz

Nicht nur am Arbeitsweg ist der Anteil kurzer Wege hoch: Insgesamt sind die Hälfte aller Alltagswege in Oberösterreich kürzer als fünf Kilometer. Der Anteil der Alltagswege, die kürzer als ein Kilometer sind, ist mit rund 16 Prozent viereinhalb Mal so hoch wie der Anteil der Alltagswege, die länger als 50 Kilometer sind. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Länge eines Fußweges ist 1,7 Kilometer, die durchschnittliche Distanz mit dem Fahrrad, wenn es als Verkehrsmittel genutzt wird, beträgt 4,4 Kilometer. Viele Autofahrten sind in Radfahrdistanz. Immerhin sechs von zehn Menschen in Oberösterreich haben ein Lebensmittelgeschäft in fußläufiger Distanz, sieben von zehn eine Bus-Haltestelle und vier von zehn einen Bahnhof bzw. Bahn-Haltestelle. Nachhaltige Mobilität legt in Oberösterreich zu Die Oberösterreicher fahren bereits doppelt so viele Kilometer mit dem Fahrrad wie noch im Jahr 2012. Zudem werden um 20 Prozent mehr Kilometer zu Fuß gegangen und um rund 50 Prozent mehr Kilometer mit dem Öffentlichen Verkehr gefahren.