Mögliche Baumängel bei Machland-Damm

Im Jahr 2012 wurde der rund 35 Kilometer und 183 Millionen Euro teure lange Machland-Damm, der die Gemeinden Mauthausen, Naarn, Mitterkirchen, Baumgartenberg, Saxen, Grein und St. Nikola im Bezirk Perg vor einem Hochwasser schützen soll, im Wesentlichen fertig gestellt. Im Zuge von Sanierungsmaßnahmen wurde nunmehr festgestellt, dass der Damm nicht wie geplant und bezahlt in der Ausführung dann auch gebaut wurde. Bei Prüfungen wurden Mängel im Bereich der Sicherheitseinrichtungen des Damms entdeckt, die auch ein Grund für Schäden vom Hochwasser aus dem Jahr 2013 sein dürften. FPÖ-Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek verspricht die lückenlose Aufklärung: „Der Steuerzahler darf nicht zum Handkuss kommen.“ Die betroffenen Baufirmen haben dem Vernehmen nach bis dato wenig Gesprächsbereitschaft gezeigt.

Konkret handelt es sich bei den Baumängeln hierbei um die Herstellung einer Verbindung zwischen der Drainage und dem Grundwasserleiter unterhalb der Deckschichten auf der Landseite des Damms. Diese Drainage hat den Zweck, als Druckausgleich für den Grundwasserkörper zu fungieren. Im schlimmsten Fall kann die fehlende Verbindung zwischen Drainage und Grundwasserleiter aufgrund der Konzeption des Dammes zu einem Aufschwimmen des Untergrundes hinter dem Damm und somit zu einem Grundbruch führen. Sobald die Verbindung des kursiven Grundwasserleiters mit der Dränage hergestellt ist, ist sichergestellt, dass im Hochwasserfall der Grundwasserdruck nach oben abgebaut und das Grundwasser von der Drainage zu den Pumpwerken geleitet wird. Das Grundwasser kann dann schadfrei aus dem geschützten Bereich in den überfluteten Bereich zurückgepumpt werden.

„Aktuellen Erkenntnissen zufolge ist der Dammkörper in einem guten Zustand. Die Anbindung der Drainage an den Grundwasserleiter wurde allerdings nicht überall wie geplant und beauftragt hergestellt. In den nächsten Monaten und Jahren müssen kontinuierlich Kiessäulen hergestellt werden, mittels derer die hydraulische Verbindung zwischen Grundwasserleiter und Drainage verbessert wird. Die Sicherheit der Bevölkerung steht hier im Vordergrund und muss gewährleistet sein“, erklärt der für den Hochwasserschutz zuständige Landesrat Elmar Podgorschek. Es sei noch zu prüfen, ob es diese Mängel entlang des gesamten Damms gäbe, wenn der gesamte Machland-Damm betroffen ist, sei mit einem Millionenschaden zu rechnen. Zudem stelle sich die Frage, ob diese auch bewusst in Kauf genommen wurden, um Material und Arbeitszeit zu sparen. „Der schwerwiegende Verdacht besteht jedenfalls“, so Podgorschek.

Sanierung erforderlich, um Sicherheit zu garantieren

Die Mängel sind nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sie könnten auch zu einem Millionenschaden für die öffentliche Hand bzw. zu einem Rechtsstreit mit den Baufirmen führen. „Wir müssen die Sicherheit der Bevölkerung garantieren“, hat Podgorschek den betroffenen Gemeinden Sofortmaßnahmen empfohlen, um die Standfestigkeit des Damms zu gewährleisten. „Da die Grundwasserbegrenzungsanlage mittels Drainage und Drainagekörper nicht in allen Baulosen wie beauftragt ausgeführt wurde, wird nun zu klären sein, wie es dazu kommen konnte und von wem die Kosten für die Behebung der Mängel übernommen werden müssen. Jedenfalls muss diese Angelegenheit lückenlos aufgeklärt und die von Mängel betroffenen Stellen rasch saniert werden“, so Podgorschek.