Natur & Tourismus: Neue Regeln kommen

Dreizehn unterschiedliche Organisationen unterzeichneten das Manifest „In unserer Natur“. Konkret will man hinkünftig die Besuchermengen zum Schutz der Natur besser lenken, Verkehrs-Chaos, Menschenmassen und Natursünder möglichst hintanhalten. Geplant ist, alle Ausflugsziele in Oberösterreich zu regeln. Großes Ziel sei es, gemeinsam den freien Zugang zur Natur zu erhalten – aber mit Regeln und Verständnis füreinander. Erreicht werden soll dies mit Besucherlenkung, Parkgebühren und Hinweistafeln als erste Schritte. Dem für Naturschutz in der Landesregierung zuständigen Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner sei wesentlich, „Artenschutz aktiv zu leben. Das bedeutet vor allem Rücksichtnahme aufeinander.“ Natur, Wild und Wald sollen bestmöglich geschützt werden. Damit der Schulterschluss für ein nachhaltiges Miteinander zwischen Natur und Tourismus gelingt, soll es etwa spezielle Beschilderungen und ein digitales Wegenetz geben.

Für das Manifest wurden in zahlreichen Gesprächsrunden fünf Handlungsfelder definiert: digitales Wegemanagement, Kommunikations- und Bewusstseinsbildung, Besucherlenkung, Parkraumbewirtschaftung und Steigerung der Wertschätzung für die Landwirtschaft mit ihren Produkten und Dienstleistungen.

Dabei geht es etwa auch darum die unterschiedlichen Interessen zu berücksichtigen – etwa zwischen Tourengehern, Forst und Jagd. In der Pyhrnregion sei man im Winter immer wieder damit konfrontiert, dass Skitourengeher kreuz und quer abstellen. Daher will man auch darauf hinweisen, dass man mit den Öffis von Linz aus zum Beispiel in einer Stunde fünfzehn Minuten direkt an der Talstation in Hinterstoder ist. Ziel ist zudem, überfüllte Parkplätze durch bessere Lenkungsmaßnahmen zu vermeiden, auch sollen Fahrgemeinschaften angeboten werden. In der Region gäbe es zudem auch das Winter-Wander-Taxi als Alternative. Ausflügler stehen die nötigen Informationen im Internet zur Verfügung. Damit soll vermieden werden, bereits stark frequentierte Ziele und Freizeiteinrichtungen zusätzlich zu überlasten. Auf einem Auslastungsmonitor werden auch gesperrte Wege angezeigt, etwaige Umleitungen sollen in Echtzeit tagesaktuell abrufbar sein. Wichtig sei zudem, Besucher an Ruhezonen für Wildtiere vorbei zu lenken. Beschränkungs-Leitprinzip soll sein „so wenig wie möglich, so viel wie nötig.“

Laut Haimbuchner sollen alle Nutzergruppen eingebunden werden, um einen allseitigen Interessensausgleich zu erzielen. Landesweit soll es gültige Konzepte und Standards für Natursportarten und Erholung geben. Die Modelle sollen dann auf regionaler Ebene umgesetzt werden, so der FPÖ-Landeshauptmann-Stellvertreter.