Neuer Stadtteil mit 50 Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen

Derzeit entsteht im Linzer Stadtteil Wegscheid erstmals ein integratives Projekt. Dabei werden 50 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen geschaffen. Konkret geht es erstmalig um integratives Wohnen und Arbeiten an einem Ort. Bei diesem großen Inklusionsprojekt sollen beeinträchtigte Menschen in dem neuen Stadtteil mit über 200 geförderten Mietwohnungen einen neuen Lebenspunkt finden. . 18 Menschen mit Beeinträchtigungen finden im sozialen Wohnbau eine Heimat, 32 Wohnplätze für Menschen mit einer psychiatrischen Diagnose und Pflegebedarf sind in einem Landespflege- und Betreuungszentrum vorgesehen. Bis 2023 soll alles fertig sein. Das Land Oberösterreich forciert bei diesem Projekt die „Integrative Beschäftigung“ von Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie sollen im nahen Umfeld ihrer Wohnung arbeiten, etwa in der Grünraumpflege, bei Hausverwaltertätigkeiten, bei einem Nahversorger oder bei Lebensmittelzustellungen.

Betreuung gibt es für die Menschen in dem neuen Stadtteil von rund 20 Mitarbeitern der Lebenshilfe Oberösterreich. Fürs erste sind zwei Trainings-Wohneinheiten geplant, wo Menschen mit Beeinträchtigungen  in einer begrenzten Verweildauer freiwillig lernen können, Wohnen, Alltags- und Freizeitgestaltung selbstständig zu meistern. Wie intensiv die Hilfestellung und Begleitung ist, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen ab. Ziel ist, in Folge eine Vermittlung der Menschen in ein für sie passendes Wohnangebot, je nach Selbstständigkeit mit Begleitung.

Allein im Jahr 2022 sind vom Land Oberösterreich für den Ausbau von Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen 285,3 Millionen Euro vorgesehen. Bis 2027 sollen 600 zusätzliche Plätze entstehen. In einer ersten Ausbauphase bis 2025 werden 80 Millionen Euro aus dem Oberösterreich-Plan dafür bereitgestellt. Heuer werden 64 Plätze im vollbetreuten Wohnen errichtet, 50 davon in Linz-Wegscheid. 15 Plätze werden für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen dazu kommen, vier Intensivpflegeplätze für Menschen im Wachkoma. 14 ältere Menschen mit Beeinträchtigungen werden in den Alters- und Pflegeheimen in den Regionen aufgenommen, drei Wohnplätze entstehen im Bereich der alternativen Wohnformen.

„Wohnen ist in allen Lebenslagen eines der zentralen Grundbedürfnisse. Dementsprechend groß ist die soziale Verantwortung der Politik, in diesem wesentlichen Bereich gute Arbeit zu leisten. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe muss man auch an Menschen mit Beeinträchtigungen und Personen, die es im Leben leider nicht leicht hatten, denken. Das Bauvorhaben ist diesbezüglich ein absolutes Vorzeigeprojekt. Hier bietet sich die Möglichkeit eines Miteinanders, das 217 geförderte Mietwohnungen mit 50 betreuten oder betreubaren Wohnplätzen verbindet. Der soziale Wohnbau zeigt hier eine seiner wichtigsten Facetten. Neben der Leistbarkeit, welche gerade in Zeiten explodierender Preise eine besonderen Stellenwert hat, entsteht hier auch ein Stadtteil, der es Menschen in schwierigen Lebenslagen ermöglicht, wieder den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu finden.“