Nibelungenbrücke: Radweg-Provisorium wird teils beendet

Die Nibelungenbrücke zählt zu den zentralen Verkehrsadern in Linz. Das im März gestartete Pilotprojekt sah beidseitige Radwegprovisorien vor, um das Radfahren über die Donau sicherer und attraktiver zu machen. Nach ersten Erfahrungen und zahlreichen Rückmeldungen wurde nun ein Teil des Projekts zurückgenommen. Konkret wird die flussaufwärtige Seite Richtung Neues Rathaus nach rund dreiwöchiger Testphase wieder rückgebaut. Die Maßnahme erfolgt aus Sicherheitsgründen und zur Sicherstellung des öffentlichen Verkehrs. Das Provisorium auf der gegenüberliegenden Seite bleibt vorerst bestehen.

„Wir kehren von Puchenau kommend zur gewohnten Leistungsfähigkeit zurück“, betont Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner. Der Rückbau sei notwendig geworden, da sich das Provisorium in der morgendlichen Verkehrsspitze als nicht tragfähig erwiesen habe. Die Verkehrsführung sei zu eng, der Verkehrsfluss massiv beeinträchtigt gewesen. „Es war richtig, dieses Projekt nur als Provisorium umzusetzen. Damit bleiben wir flexibel und können jetzt rasch reagieren“, so der Landesrat.

Nach Rücksprache mit der Polizei und den Linz Linien sei klar, dass Handlungsbedarf bestehe. Es gehe um die Sicherheit und einen funktionierenden öffentlichen Verkehr. Laut Linz Linien wurden seit Projektbeginn 97 gefährliche Situationen zwischen Straßenbahnen und anderen Fahrzeugen auf der Brücke dokumentiert. Besonders im Frühverkehr sei es zu problematischen Engstellen gekommen.

Evaluierung zeigt Grenzen auf

Das gemeinsame Projekt von Stadt und Land sei von Anfang an als Provisorium mit offener Evaluierung angelegt gewesen. Entscheidende Kriterien waren Verkehrsverlagerung, Staulängen und Sicherheit – und gerade Letztere habe sich als Knackpunkt erwiesen.

Rückbau in zwei Wochen abgeschlossen

Der Rückbau des Provisoriums auf der oberen Brückenseite soll in etwa zwei Wochen abgeschlossen sein. Die notwendige Verordnung werde derzeit vorbereitet, die Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt verlaufe reibungslos.

Gleichzeitig soll das verbleibende Pilotprojekt auf der flussabwärts gelegenen Seite – in Richtung Lentos – weitergeführt und beobachtet werden. Ziel bleibe, die Radverkehrssituation in Linz langfristig zu verbessern, ohne den motorisierten Verkehr oder den öffentlichen Verkehr zu behindern.

„Wir müssen mit kühlem Kopf und frischem Hirnschmalz überlegen, wie wir künftig alle Mobilitätsformen unter einen Hut bringen“, betont Steinkellner abschließend. Die aktuelle Maßnahme sei jedenfalls ein Schritt in Richtung Effizienz und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.