ÖGK verprellt niedergelassene Ärzte

Statt die vollen Kosten der Krise zu tragen, hat die Österreichische Gesundheitskasse angekündigt, angesichts der Corona-Krise lediglich 80 Prozent der Vorjahreseinnahmen als rückzahlbares Darlehen auszugeben. Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner und der Linzer Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml üben daran schwere Kritik.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass auf die Corona-Gesundheitskrise die größte Wirtschaftskrise der Zweiten Republik folgen wird. Durch die Ankündigung der ÖKG werden Ärzte möglicherweise von beiden Krisen besonders getroffen. Einerseits waren die Ärzte federführend an der Bewältigung der Gesundheitskrise beteiligt. Sie haben ihre Ordinationen während des Lockdowns offen gehalten und damit die medizinische Grundversorgung aufrecht erhalten. Das hat nicht zuletzt die Krankenhäuser entlastet und dort wiederum die Notfallversorgung gewährleistet. Nun die laufenden Kosten für diesen Dienst an der Gesellschaft nicht zu übernehmen, würde für viele Ärzte zudem eine enorme wirtschaftliche Belastung bedeuten. „Jetzt bei denen zu sparen, die für uns an vorderster Front gegen das Virus kämpfen und unser Gesundheitssystem am Leben erhalten, ist der völlig falsche Weg“, kritisiert Haimbuchner daher. Im Sinne einer stabilen Versorgungssicherheit kann es sich Österreich nicht leisten, neben Rekordarbeitslosigkeit und der bevorstehenden Insolvenzwelle nun auch die Ärzteschaft in Not zu bringen. Raml fordert daher ganz klar: „Die laufenden Kosten dafür müssen ohne Wenn und Aber ersetzt werden.“