Offensive: Land baut Windkraft und Photovoltaik aus

In Oberösterreich wird es eine Offensive bei Windkrafträdern und Photovoltaik geben. Ziel ist, dass bis zum Jahr 2030 mit diesem Ausbau das Bundesland statt derzeit 77 Prozent dann 90 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien abdecken kann. Konkret sollen neue Windräder im Inn- und Mühlviertel errichtet werden. Die bestehende Anlage im Kobernaußerwald soll auf insgesamt 18 Windräder ausgebaut und somit die Produktion verfünffacht werden. Bei der bereits bestehenden Windrädern in Vorderweißenbach (Urfahr Umgebung) sollen erneuert bzw. „repowered“ werden und mit bis zu vier neuen Anlagen beim Projekt Sternwind als Erweiterung dazukommen. Zusätzlich soll beim Sonnenstrom die bisherige Leistung verzehnfacht werden. Die Energie AG plant dazu Eigenerzeugungsanlagen.

„Der Ausbau erneuerbarer Energien ist unabdingbar, damit wir in der Energieversorgung möglichst unabhängig sind und die größtmögliche Versorgungssicherheit im eigenen Land sicherstellen können. Ich spreche mich hier ganz klar für die Nutzung bestehender Infrastrukturen aus, so wie wir es auch im Wohnbau mit der Sanierung und der Nachverdichtung machen. Daher lautet unser Grundsatz im Bereich der Photovoltaik auch: ‚Dachflächen vor Freiflächen‘. Die Gründe hierfür sind vielfältig, insbesondere die einfachere Einspeisung in das bestehende Leitungsnetz ist hier wesentlich. Ich stehe daher für einen plan- und maßvollen Ausbau der Windkraft und Photovoltaik im Bereich bereits infrastrukturell genutzter Flächen zur Verfügung, und begrüße ausdrücklich die vorliegenden Pläne, dort zu erweitern und zu verstärken, wo bereits Anlagen vorhanden sind. Die Konzentration auf das derzeit realistisch Machbare muss Vorrang haben, insbesondere im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs“, betont Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.

Oberösterreichs Bekenntnis zu einem Ausbau klimaneutraler Energiequellen ist ein wichtiger Baustein für eine innovations- und zukunftsorientierte wirtschaftliche Entwicklung des Landes und im Regierungsprogramm auch klar festgeschrieben. Eine Entwicklung hin zu einer sauberen und größtmöglich CO2-freien Stromversorgung ist notwendig, um unserer Nachwelt einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Die Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger ist daher ein klares Ziel und steht für uns außer Frage. Ebenso außer Frage steht in dem Zusammenhang aber auch die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Industriestandortes Oberösterreich sowie die soziale Verträglichkeit der geplanten Maßnahmen.

Die Maßnahmen, die wir setzen müssen daher nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch nachhaltig sein. „Der Standort und die damit verbundenen Arbeitsplätze dürfen nicht ins Hintertreffen geraten und zugleich ist dafür Sorge zu tragen, dass auch unsere Umwelt und Natur mitgedacht und erhalten werden“, so der oberösterreichische Naturschutzreferent. Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit müssen hier die Maxime unseres Handelns sein. Aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes sind daher bereits verbaute Flächen zu bevorzugen, um neue negative Effekte auf die Biodiversität und wertvolle Flächen sowie Eingriffe in das Landschaftsbild weitestgehend hintanzuhalten.

Der Naturschutz erkennt die Notwendigkeit, dass die Nutzung von Grünland nicht per se ausgeschlossen werden kann und fungiert hier als balancierendes Element zwischen der Notwendigkeit des Ausbaues alternativer Energien einerseits und der Erhaltung einer artenreichen Natur sowie der dazu dringend notwendigen Flächen und der Erhaltung eines originären Landschaftsbildes andererseits. „Aus naturschutzfachlicher Sicht gibt es in Oberösterreich ausreichend potentielle Grünflächen, welche geeignet sind, um die angestrebten Ziele im Bereich der Stromproduktion durch Photovoltaik bis 2030 auch zu erreichen. Weiters müssen der Ausbau erneuerbarer Energien und die Versorgungssicherheit für Bevölkerung und Industrie zusammen gedacht werden. Der Ausbau der Erneuerbaren muss deshalb innerhalb eines grundlastfähigen Energiemixes vorangetrieben werden“, hebt der FPÖ-Landesparteiobmann hervor.