Pflegepaket: Wichtiger Impuls – nun auch Ausbildung attraktiver gestalten

Für Pflegekräfte im Gesundheits- und Pflegebereich gibt es nunmehr eine Grundsatzeinigung. Den jährlichen Mehraufwand von 33,7 Mio. Euro jährlich teilen sich das Land Oberösterreich und die Gemeinden je zur Hälfte. Das umfassende Gehaltspaket für rund 13.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Dipl. Krankenpflegekräfte, Hebammen und klinische Sozialarbeiter – tritt mit 1. Februar 2021 in Kraft. Für FPÖ-Klubobmann Ing. Herwig Mahr ist es „ein wichtiger Impuls zur Attraktivierung des Pflegeberufs“.

„Das nun vereinbarte Paket ist eine gute Basis für eine umfassende Pflegereform, die angesichts des prognostizierten Mehrbedarfs dringend notwendig ist. Hier ist SPÖ-Soziallandesrätin Gerstorfer in der Pflicht, gemeinsam mit dem Bund ein Bündel an Maßnahmen zu erarbeiten“, betont Mahr.

„Was die Ausbildung betrifft, gibt es deutlichen Aufholbedarf. Nun muss es darum gehen, auch hier an den richtigen Schrauben zu drehen“, führt Mahr weiter aus. „Heuer werden 44 Kurse in der Pflegeausbildung angeboten. Wir wollen wissen, wie hoch die tatsächliche Auslastung und die Abbrecher-Quote sind. Denn im vergangenen Jahr waren nur rund 60 Prozent der Plätze belegt.“

Es sei zudem nötig, dass auf Bundesebene eine Verlängerung des Fachkräftestipendiums für Pflegekräfte verlängert werde. Die bisherige Regelung laufe mit Ende des Jahres aus. „Interessierte müssen auf diese finanzielle Unterstützung vertrauen können“, so Mahr.

Schaffung einer Pflege-Lehre längst überfällig

Weiters ist für Mahr die Schaffung der Pflege-Lehre längst überfällig: „Zahlreiche Menschen mussten zum Teil wochenlang in ihren eigenen vier Wänden verzweifelt auf Hilfe warten, weil die ausländischen Betreuungs- oder Pflegekräfte aufgrund der geschlossenen Grenzen nicht mehr zu ihren Patienten durften. Darum ist es umso wichtiger, sich verstärkt um heimische Arbeitskräfte zu bemühen. Die Pflege-Lehre ist bestens geeignet, unseren Personalpool nachhaltig aufzustocken.“

Die FPÖ hat in Oberösterreich bereits zahlreiche diesbezügliche Initiativen gestartet, erstmals 2010. Bisher wurde die freiheitliche Forderung auf Bundesebene blockiert. „Es ist erfreulich, wenn nun zumindest die ÖVP einlenkt und bereits die Umsetzung unserer Forderung erarbeitet“, betont Mahr. „Mittlerweile unterstützen auch immer mehr Institutionen die Einführung einer Pflegelehre. So hat auch die Wirtschaftskammer ein entsprechendes Ausbildungskonzept vorgelegt.“