Regional statt global – Richtungswahl für unsere Landwirte

Die Landwirtschaftskammerwahl in Oberösterreich am 24. Jänner soll die Weichen für die heimische Landwirtschaft in die richtige Richtung stellen.

Unsere Heimat Österreich ist durch eine Kulturlandschaft geprägt, die Generationen von Bauern geformt und gepflegt haben. Traditionen und Brauchtum sind im bäuerlichen Alltag und Jahreskreis entstanden und bilden einen Teil unserer Identität. Gleichzeitig erzeugen unsere Bauern hochwertige und gesunde Lebensmittel und stellen die Versorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten sicher.

„Wenn man von Landwirtschaft spricht, dann spricht man vor allem auch immer von Wirtschaft am Land. Wir müssen dann aber auch von Menschen sprechen, die unsere Landschaft, unsere Kultur und Traditionen pflegen. Freiheitliche Landwirtschaftspolitik will die heimische kleinstrukturierte Landwirtschaft zukunftsfähig machen“, machte LHStv. und FPÖ-Landesparteiobmann Dr. Manfred Haimbuchner die Wichtigkeit der Landwirtschaft im Rahmen einer Pressekonferenz deutlich.

Die österreichische Landwirtschaft steht seit vielen Jahren unter Druck. Seit dem EU-Beitritt 1995 hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe österreichweit um 32 Prozent verringert (seit 1960 sind es sogar 60 Prozent weniger Betriebe). Bis zum Jahr 2025 prognostiziert die Landwirtschaftskammer Österreich einen Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe um ein weiteres Drittel.

„Die falsche Agrarpolitik der EU, die sich nur auf die industrielle landwirtschaftliche Produktion konzentriert, aber auch der Druck des Weltmarktes auf unsere heimische Landwirtschaft und der zunehmend unattraktiv werdende Beruf des Landwirtes sorgen zusätzlich für immer mehr Betriebsschließungen. Die stagnierenden oder sogar gesunkenen Deckungsbeiträge aus den Produktionen und der steigende Aufwand für Betriebsmittel sprechen ebenfalls für eine dringende Entlastung der landwirtschaftlichen Betriebe und einer Erhöhung der Wertschätzung für die wichtige Arbeit unserer Bauern“, so der Obmann der Freiheitlichen Bauern Oberösterreich, KR Ing. Franz Graf.

Maßnahmen zur Förderung und Entlastung der heimischen Landwirtschaft

Die negative Entwicklung der vergangenen Jahre müsse unbedingt aufgehalten und umgekehrt werden. Das Ziel freiheitlicher Agrarpolitik sei auf allen politischen Ebenen ein Umdenken herbei zu führen und einen Wertewandel einzuleiten, um die landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Eine Wertschätzung gegenüber den Landwirten und ihren Produkten in Form eines fairen Preises solle daher wieder selbstverständlich werden.

„Das Schicksal unserer Heimat ist eng mit unserer Landwirtschaft verbunden. Österreich kann nur frei sein, wenn seine Landwirtschaft imstande ist, die Bevölkerung mit einem Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen“, so der Spitzenkandidat für die Landwirtschaftskammerwahl, Franz Graf. „Die FPÖ und die Freiheitliche Bauernschaft bekennen sich daher zu einer bäuerlichen und dezentral strukturierten Landwirtschaft abseits von Agrarfabriken. Für die politischen Mitbewerber ist dieses Bekenntnis nicht klar. Man beugt sich lieber vor dem Wirtschaftsflügel und opfert unsere Bauern auf dem Altar des Weltmarktes“, ergänzte Manfred Haimbuchner.

Konkret habe man sich zum Ziel gesetzt, eine einheitliche durchgehende Herkunftskennzeichnung durchzusetzen. Der Vielfalt und Unübersichtlichkeit hinsichtlich vermeintlicher Qualitäts- und Gütezeichen ist durch eine klare, ehrliche, durchgängige, verbindliche und für den Verbraucher überschaubare Lebensmittelkennzeichnung – auch und vor allem für verarbeitete Produkte – zu begegnen. Damit kann der Konsument entscheiden, ob er heimische Produkte kauft, deren Qualitätsstandards garantiert hoch sind und daher einen fairen Preis verdienen.

Auch die Förderung eines Regionalitätskonzeptes im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Produktion ist eng verbunden mit dem Begriff der „Ernährungssicherheit“. Es geht dabei um die Verfügbarkeit von Nahrung und den Zugang zu Nahrung. Ein regionales Produkt soll dort entstehen, wo es kulturell verwurzelt ist, wo geeignete klimatische Bedingungen vorherrschen. Es handelt sich bei einem Konzept, das authentisch Regionalität umsetzen will, um ein Kreislaufsystem zwischen vielen Wirtschafts- und Versorgungsbereichen, nicht nur der Landwirtschaft. So wünschen sich viele Österreicher generell mehr Investitionen in ihrer eigenen Region.

Gleichzeitig garantieren nur regionale Produkte einen geringeren Transportaufwand und sorgen dafür, dass die Wertschöpfung innerhalb der Region erhalten bleiben kann – und somit lokalen Produzenten zugute kommt. Zudem soll auch der regionale Konsum weiter attraktiviert werden, etwa indem die gesetzlichen Bedingungen für die Direktvermarktung verbessert werden, beispielsweise durch Erleichterungen bei der Registrierkasse und praxistauglichere Hygienevorschriften für bäuerliche Direktvermarkter.

Weitere Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Landwirtschaft sind aber auch die finanzielle und steuerliche Entlastung der landwirtschaftlichen Betriebe, etwa durch eine gerechtere Gestaltung der Ausgleichszahlungen. Dazu zählen auch weitere bürokratische Entlastungen u. a. bei Verordnungen und Gesetzen, aber auch andere finanzielle und steuerliche Maßnahmen, etwa eine Verdoppelung der Ausgleichszahlung für die ersten 20 ha. „Hier ist zu einem nicht geringen Anteil auch die Politik gefordert, wenn es darum geht, unsere landwirtschaftlichen Betriebe wirksam zu unterstützen. Außerdem müssen wir uns endlich von der Illusion freimachen, dass unsere Landwirtschaft ernsthaft als Konkurrent am Weltmarkt auftreten könnte“, so Graf weiter.

„Die anstehende Landwirtschaftskammerwahl ist tatsächlich eine wichtige Wahl für die Interessen unserer heimischen Bauern. Kann man sich frei machen von einer beruflichen Interessenvertretung, die sich als verlängerten Arm der Brüssler Agrarbeamten versteht? Die leistungsfähige heimische Landwirtschaft und damit auch die Ernährungssicherheit und Krisenresilienz unseres Landes ist besonders in herausfordernden Zeiten ein wesentlicher Faktor für die Sicherheit Österreichs“, fasste Manfred Haimbuchner zusammen. „Nur eine freiheitliche Landwirtschaftspolitik nimmt die Interessen unserer kleinstrukturierten, familiär geführten bäuerlichen Betriebe ernst und hat auch den politischen Willen, diese Interessen durchzusetzen.“