Schulschließungen sind familienfeindlich

Erst vor wenigen Wochen zeigte eine Studie die fatalen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Familien – vor allem die Schulschließungen haben diese schwer belastet. Doch statt die Zeit seit dem letzten Lockdown effektiv zu nutzen, greift die Bundesregierung auf alte Rezepte zurück.

Neben Zukunftsängsten und finanziellen Einbußen durch Jobverlust oder Kurzarbeit betrachten viele Familien vor allem die Schulschließungen als enorme Belastung. Nicht zuletzt deshalb, weil der Familienverband – und hier vor allem die Großeltern – durch Kontakteinschränkungen nicht mehr wie gewohnt einspringen kann. All das zeigt eine im Oktober von Landeshauptmann-Stv. Familienreferent Dr. Manfred Haimbuchner präsentierte Studie zu den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf Familien.

Schulen garantieren Chancengleichheit

Darüber hinaus kritisierte Haimbuchner die von der Bundesregierung erneut angeordneten Schulschließungen aus einem anderen Grund: „Der Mikrokosmos ‚Schule‘ ist der zentrale Ort für Wissensvermittlung, soziale Interaktion und die Herausbildung geistiger Mündigkeit.“ Schulschließungen würden Schülern genau das verweigern, weshalb derart weitreichende Eingriffe außerordentlich gut begründet sein müssten. Konkrete Hinweise gibt es jedoch nicht, dass Schulen die Verbreitung von Corona besonders befördern, das zumindest legt die sogenannte Gurgelstudie der Universitäten Wien, Linz, Graz und Innsbruck nahe. Der Anteil Corona-positiver Schüler sei bei Tests demnach gering.

Mangelhaftes Krisenmanagement der Regierung

Doch statt den Sommer für effektive Maßnahmen gegen eine zweite Welle zu nutzen, zeichnet sich das Corona-Management der schwarz-grünen Bundesregierung hauptsächlich durch medienwirksame Termine aus – auch wenn die Grundlage hierfür oftmals chaotische Verordnungen waren. Die großen Probleme in den Spitälern resultieren jedenfalls unter anderem aus den Versäumnissen in Alten- und Pflegeheimen. Statt generellen Schließungen plädiert Haimbuchner daher für Schutzmaßnahmen in sensiblen Bereichen und für Risikogruppen statt genereller Schließungen von Geschäften oder Schulen.