SPÖ-Gerstorfer sorgt mit Forderung für Kopfschütteln

Nachdem der Luftfahrtzulieferer FACC bekanntgegeben hat, in Ried im Innkreis 650 Stellen abbauen zu wollen, meldet sich auch SPÖ-Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer zu Wort – und schießt für viele dabei völlig an der Realität vorbei.

Die rote Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer möchte die 650 Arbeitnehmer von FACC, einem Technologieunternehmen der Luftfahrtbranche, die vom Unternehmen entlassen werden sollen, in der Pflege unterbringen. Eine Idee, die nicht nur auf Gegenliebe stößt.

Tatsächlich sind unter Landesrätin Gerstorfer im Pflegebereich wichtige Reformen verschleppt worden, die Not ist nun also entsprechend groß: Wie FPÖ-Klubobmann Ing. Herwig Mahr auf seinem Blog berichtete, stehen in Oberösterreich aktuell 422 dringend benötigte Pflegebetten leer – weil das Personal fehlt. Dieses Problem lässt sich aber nur durch grundlegende Reformen lösen, beispielsweise die Einführung der Pflegelehre, die es jungen Leuten direkt nach Abschluss der Schule ermöglichen würde, in den Beruf einzusteigen – und so zu Fachkräften im Pflegebereich ausgebildet zu werden. Stattdessen technisches Fachpersonal von der FACC für die Pflege einzusetzen, wie es sich Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer vorstellt, geht an zwei wichtigen Zielen vorbei: Der idealen Betreuung von pflegebedürftigen Personen und der optimalen Allokation von Know-how auf dem Arbeitsmarkt.

Der FPÖ-Innovationssprecher NAbg. DI Gerhard Deimek kommentiert daher folgendermaßen: „Die pflegebedürftigen Menschen sollen ausschließlich von jenen Fachkräften betreut werden, die dafür persönlich geeignet und fachlich ausgebildet sind und den Beruf freiwillig gewählt haben. Einen Flugzeugingenieur umzuschulen ist nicht nur langwierig und teuer, sondern auch ineffizient und schießt an den Bedürfnissen beider Seiten vorbei. Vielmehr muss die Landesregierung dabei mithelfen, die Betroffenen dabei zu unterstützen, Arbeitsplätze zu finden, bei denen sie ihr Potential voll ausschöpfen können.“ Statt sozialpolitischer Luftschlösser wäre es laut Deimek daher angeraten, jetzt weitsichtige Entscheidungen zu treffen und so den betroffenen Arbeitnehmern langfristige und realistische Chancen zu verschaffen.