Steinkellner: Linzer Stadtbahn ist auf Schiene

Grünes Licht für die Linzer Stadtbahn gibt es nach jahrzehntelangen Diskussionen. Dem freiheitlichen Infrastruktur-Landesrat, Mag. Günther Steinkellner ist es mit seiner Vehemenz gelungen, dass das Projekt Schritt für Schritt weiterentwickelt und vorangetrieben wurde. Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz haben sich auf die Details für die Realisierung punkto der Finanzierung geeinigt. Die Stadtbahn soll insgesamt 667 Mio. Euro kosten, in der  Finanzierungsvereinbarung zwischen Land und Stadt ist auch festgeschrieben, dass Linz maximal 50 Millionen Euro beisteuern wird. Damit wird die Forderung von Mühlviertler Gemeinden in den Bezirken Rohrbach, Freistadt und Urfahr- Umgebung nach einer besseren Anbindung an und in Linz realisiert. „Es freut mich, dass es mir gelungen ist, dass dieses Jahrhundertprojekt als wichtige Stadt-Umlandverbindung über Generationen Menschen miteinander verbinden wird“, so Steinkellner bei der Präsentation der wesentlichen Einigung für die Umsetzung der Regional-Stadtbahn Linz.

Aus Sicht der Landespolitik ist diese Regional—Stadtbahn ein Meilenstein. Es werden einerseits Menschen und die Umwelt entlastet und auf der anderen Seite werde der Wissenschafts- und Bildungsstandort Oberösterreich noch attraktiver. Für Mobilitäts-Landesrat Mag. Günther Steinkellner „hat das Projekt einen generationsübergreifenden Mehrwert für das Land.“ Es sei diese Stadtbahn nunmehr das größte oberösterreichische Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte. Einig ist man sich auf landespolitischer Ebene mit der Stadt Linz, dass dieses Projekt eine essenzielle Verkehrsentlastung für Linz mit sich bringen werde – insbesondere auf den sehr stark frequentierten Pendler-Strecken.  Immerhin würden täglich 108.000 Menschen nach Linz pendeln, fünf von zehn aller in Linz Berufstätigen haben ihren Hauptwohnsitz nicht in der Landeshauptstadt. Und den mit Abstand größten Anteil der Pendler stellen mit rund 40 Prozent Erwerbstätige aus dem Mühlviertel darf. „Mit einem leistungsstarken, zuverlässigen öffentlicher Verkehr, der die Pendelströme entlang der Hauptachsen Richtung Linz bestmöglich über den öffentlichen Verkehr abfedert können wir die Hauptverkehrsrouten und die Straßen-Infrastruktur entlasten“, hebt Steinkellner hervor. Auch vor dem Hintergrund, dass die Kapazitäten des Regionalbusverkehrsnetzes vor allem aus dem Mühlviertel nach Linz ihre Belastungsgrenze erreicht habe, sei es wichtig, die Planungen zur Realisierung rasch voranzutreiben.

Keine Zweigleisigkeit von Bus und Bahn in der Reindlstraße

In der Reindlstraße in Urfahr war ursprünglich angedacht, O-Bus und Regional-Stadtbahn parallel zu führen – das wurde allerdings mittlerweile verworfen. „Zwischen schwarz und weiß finden sich die Farben des Lebens. Ein parteipolitisches Spiel der Farben ist bei diesem Titanwerk allerdings nicht angebracht. Es geht bei diesem Projekt schlichtweg, um den generationsübergreifenden Mehrwert für die Menschen in unserem Land. Für zahlreiche Pendlerinnen und Pendler wird in Zukunft eine praktische, einfache und umweltfreundliche Öffi-Alternative für den schnellen Weg in die Landeshauptstadt zur Verfügung stehen. Dadurch können zahlreiche Autofahrten auf die Schiene transferiert werden. Im gleichen Atemzug kommt es zu Entlastungen auf den stark frequentierten Pendlerkorridoren der A7, S10 und B127. Es steht außer Frage, dass es Bus und Bahn für eine umfassende Lösung benötigt. Die Regional-Stadtbahn als Rückgrat des Regionalverkehrs und der O-Bus als innerstädtischer Feinverteiler besitzen, unter Voraussetzung einer guten betriebstechnischen Abstimmung, das Potenzial der Symbiose. Die getroffene Entscheidung eine Parallelführung von Bus und Bahn im Bereich Urfahr ad acta zu legen ist die richtige“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur und Mobilität Mag. Günther Steinkellner.

Man sei sich einig, dass die Linzer Bevölkerung durch den Pendelverkehr stark belastet sei und nur durch überregionale Schienenprojekte eine dauerhafte Entlastung erfolgen könne. Als weiteren Schritt werden die finalen Projektunterlagen im Jänner dem Bund übermittelt. Derzeit fehle trotz Absichtszusage punkto 50%-iger Mitfinanzierung durch den Bund noch das konkrete Finanzierungsübereinkommen.

Zahlen, Daten, Fakten:

  • ca. 27 km Neubaustrecke
  • Teil der Regional-Stadtbahn Linz ist auch die LILO im Abschnitt Linz – Eferding und die Mühlkreisbahn im Abschnitt Linz Urfahr – Kleinzell
  • Prognostizierte Fahrgastzahl: mehr als 40.000 Fahrgäste / Werktag
  • Zwei Tunnel im Stadtgebiet: Im Bereich Europaplatz/Universitätskliniken (Länge ca. 1,1 km) und bei Linz-Auhof (ca. 130 m). Vier weitere Tunnel sind entlang der Trasse Richtung Gallneukirchen/Pregarten geplant
  • Insgesamt werden für den Betrieb der Regional-Stadtbahn Linz im Endausbau bis zu 70 Fahrzeuge benötigt
  • Dichter Takt zu Hauptverkehrszeiten
  • Errichtung von sieben neuen Haltestellen im Stadtgebiet von Linz
  • Erstmals wird es durch die neue Regional-Stadtbahn Linz eine schnelle, direkte Verbindung vom Hauptbahnhof Linz zur JKU geben (für Fahrgäste der Lilo bzw. der Mühlkreisbahn wird die JKU ohne Umstieg erreichbar)
  • Eine Fahrt vom Hauptbahnhof bis zur Universität wird ca. 15 Minuten dauern
  • Zum Einsatz werden TramTrain-Fahrzeuge der Schweizer Firma Stadler Rail kommen. Die Fahrzeuge sind barrierefrei und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h