Studie: Wie vereinbar sind Familie und Beruf?

Für die meisten Familien ist es über viele Jahre die bestimmende Frage: Wie lassen sich Arbeit und Kinder vereinbaren? Gerade die Corona-Krise hat dieses Spannungsfeld erneut aufgezeigt. Landeshauptmann-Stv. und Familienreferent Dr. Manfred Haimbuchner hat nun eine Studie dazu vorgestellt.

In den letzten Jahrzehnten haben Familienfreundlichkeit, Familienorientierung und verwandte Begriffe auch in Wirtschaft und Arbeitsmarkt immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Fachkräftemangel Arbeitgeber dazu anregt, für die Mitarbeiter möglichst optimale Bedingungen zu schaffen. Dazu gehört auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Entscheidend hierfür ist eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die von allen Beteiligten gepflegt wird. Unternehmen, die hier beispielhaft vorangehen werden regelmäßig mit dem „Felix Familia“-Preis des Landes Oberösterreich ausgezeichnet, so dieses Jahr die TGW Logistics Group aus Marchtrenk.

Tatsächlich möchten sich auch immer mehr Männer der Erziehungsarbeit widmen. Von einer starken emotionalen Bindung zu beiden Elternteilen profitieren schließlich auch die Kinder. So belegen Studien, dass eine „aktive Vaterschaft“ zahlreiche positive Effekte auf die Kinder hat. Buden brechen dann seltener die Schule ab, tendieren weniger zu Drogen und Gewalt. Jedoch hat sich in der Corona-Krise auch gezeigt, dass vor allem Frauen die Lasten des Lockdowns zu tragen hatten. Insgesamt wurden Familien und Unternehmen vor neue Belastungsproben gestellt. Fazit: Ein zweiter Lockdown mit geschlossenen Schulen und Betreuungseinrichtungen darf nicht kommen.

Die von Prof. Mazal erarbeitete und präsentierte Studie kommt darüber hinaus zu zahlreichen Ergebnissen. So sollten Staat und Unternehmen vor allem auf flexible Modelle der Kinderbetreuung setzen. Ein von der SPÖ geforderter Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr ginge hingegen an der Realität vorbei. Dieses Modell wäre teuer und würde nicht den Bedarf treffen. Und genau darum geht es im Kern: Familien dort zu unterstützen, wo sie es brauchen, wo ihr Bedarf ist. Dazu gehören zum Beispiel flexible Kinderbetreuungseinrichtungen, finanzielle Unterstützung oder der Ausbau von Tageseltern.