Unsichtbare Gefahr: Drogen und Alkohol am Steuer

Die Maßnahmenoffensive der vergangenen Jahre zeigt Wirkung: Erstmals gab es 2023 einen Rückgang bei Drogendelikten im Straßenverkehr. Diese Trendumkehr geht aus der Unfallstatistik hervor. Neben nicht angepasster Fahrgeschwindigkeiten, Ablenkung und verhängnisvoller Überholvorgänge als häufigste Unfallursachen waren demnach im abgelaufenen Jahr rund 4 Prozent  der tödlichen Unfälle auf Drogen- und Alkoholbeeinträchtigung zurückzufähren. Die unsichtbare Gefahr von Drogen ist ein tägliche Herausforderung in Oberösterreich, mindern Alkohol und Drogen ja bereits in geringer Menge das Leistungsvermögen, da sie die Konzentration, Wahrnehmung, Urteils und das Reaktionsvermögen einschränken.

Seit 2017 sind Drogenvortestgeräte im Einsatz. Das Land Oberösterreich hat die Kontrolldichte durch den kontinuierlichen Ankauf dieser Geräte und entsprechende Personaleinschulungen sukzessive erhöht. Mittlerweile ist jeder Bezirk mit einem Drogenvortestgerät ausgestattet. Im Jahr 2022 wurden 1.800 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen, das bisherige „all time high“. Das entspricht einem täglichen Durchschnitt von rund fünf erwischten Fahrerinnen und Fahrern unter Drogeneinfluss. Im vergangenen Jahr waren es 1.524 Lenkerinnen und Lenker. Für Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner ist erfreulich, dass die gesetzten Maßnahmen Wirkung zeigen. „Gleichzeitig ist es aber besorgniserregend, dass jeden Tag mehr als vier Lenker unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr gezogen werden.“ Um dem entgegenzuwirken werde die hohe Kontrolldichte beibehalten. „Die Botschaft an die jüngere Zielgruppe lautet: Drogen sind kein Lifestyle-Accessoire, sondern eine Bedrohung für die Sicherheit.“

Die meisten Drogendelikte am Steuer gab es im Bezirk Linz-Land (270), gefolgt von Vöcklabruck (245) und Braunau (127).  Voraussichtlich ab April will Deutschland den Konsum von Cannabis legalisieren, aber auch Tschechien schlägt diesen Weg ein. „Es bleibt abzuwarten, welche Effekte durch diese Maßnahmen in den Grenzregionen wie etwa dem Innviertel mit sich bringen werden. Die Legalisierung von Drogen ist aber keinesfalls mein Zugang zur Stärkung der Verkehrssicherheit“, unterstreicht, der Landesrat für Infrastruktur und Mobilität .

Im vergangenen Jahr 2023 wurden 4.731 Fälle von Alkohol am Steuer registriert. Während im Bereich des Suchtgifts die Zahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich anstiegen, sind im Bereich der Alkoholdelikte die Statistiken bis auf einige Ausreißer, weitestgehend konstant. Mittlerweile kommen auf drei ermittelte Alkohollenker etwa ein aufgedeckter Drogenlenker. „Ob auf zwei, drei oder vier Rädern, ob mit oder ohne Motor – die Teilnahme am Verkehr unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ist ein No Go. Denn wer im Straßenverkehr durch Alkohol- oder Suchtgiftkonsum beeinträchtig ist, bringt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen fahrlässig in Gefahrensituationen“, so Steinkellner , der sich bei der Präsentation der Unfallstatistik einem freiwilligen Drogentest unterzog, der negativ ausfiel.