Wasserwirtschaft in Oberösterreich: Gelebte Bürgerbeteiligung

Während sich in vielen Bereichen der Gesellschaft Bürgerbeteiligungsmodelle erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten etabliert haben, sind sie in der oberösterreichischen Wasserwirtschaft schon seit über 150 Jahren gängig. In Wassergenossenschaften übernehmen Tausende Bürger wichtige Versorgungsaufgaben – und der Trend hält an.

Rund 1.900 Wassergenossenschaften gibt es in Oberösterreich, die neben einer stabilen Trinkwasserversorgung auch andere wichtige Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel die Regelung des Boden-Wasserhaushaltes. Dadurch wird unter anderem die Bewässerung der heimischen Lebensmittelproduktion sichergestellt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass es sich hierbei keineswegs um ein Auslaufmodell handelt. „Alleine im Jahr 2019 haben sich 35 neue Wassergenossenschaften in Oberösterreich gebildet“, erklärt Wasser-Landesrat KommR Ing. Wolfgang Klinger. Eines der häufigsten Gründungsmotive ist dabei die Versorgungssicherheit. Das Land Oberösterreich leistet hierbei vielfach wertvolle Hilfe, beispielsweise durch die Beratungsstelle Oö Wasser in der Abteilung Wasserwirtschaft. Das Angebot wird gut angenommen: „Unterschiedlichste Fragestellungen aus den Bereichen Organisation, Technik, Wirtschaftlichkeit und Recht waren es, mit welchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle Oö. Wasser konfrontiert wurden. Dabei steht stets die unabhängige und umfassende Beratung im Vordergrund, damit den Mitgliedern der Wassergenossenschaften in Oberösterreich eine fundierte Grundlage für viele maßgebliche Entscheidungen geliefert werden kann“, so Landesrat Klinger. Diese Beratung ermöglicht in vielen Fällen überhaupt erst das ehrenamtliche Engagement in den Wassergenossenschaften – zum Wohle von über 200.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern, die von der gut funktionierenden Wasserversorgung und anderen Leistungen profitieren.