Appell an Kurz und Anschober: Anliegen der Ärzte ernst nehmen!

Der erste Corona-bedinge Tod eines Arztes führt die Bedeutung und die Gefährdung dieser Berufsgruppe in der aktuellen Situation erneut vor Augen. Landeshauptmann-Stellverter Dr. Manfred Haimbuchner fordert von Kurz und Anschober die Interessen von Ärztinnen und Ärzten zu vertreten und ihnen besonderen Schutz zukommen zu lassen.

„Ärzte sind das Schwert und der Schild im Kampf gegen das Virus. Ihre Arbeit ist besonders aktuell oft selbstlos, gefährlich und unersetzbar. Wer die Motivation dieser Frauen und Männer aufs Spiel setzt, setzt gleichzeitig den gesamten Kampf gegen das Corona-Virus auf Spiel“, macht Haimbuchner klar. Zunächst müssen daher die finanzielle Sicherstellung der Ärzte garantiert sein und die Honorarzahlungen an niedergelassene Ärzte durch die Gesundheitskasse mindestens im gewohnten Ausmaß weiterlaufen. Zahlungskürzungen oder Einsparversuche wären für Haimbuchner ein fatales gesundheitspolitisches Signal: „Ärzte in der aktuellen Lage, zusätzlich zu dem gesundheitlichen Risiko, auch noch einer finanziellen Unsicherheit auszusetzen, wäre der bisher größte Fehler im Krisenmanagement.“

Ein weiterer Punkt: Für Ärztinnen und Ärzte muss neben der finanziellen Sicherheit auch größtmöglicher Gesundheitsschutz sichergestellt werden. Immerhin geht es bei der Gesunderhaltung der Ärzte nicht nur um deren eigene Verfassung, sondern auch um ihren Einsatz dafür, das gesamte medizinische Versorgungssystem aufrecht zu erhalten – und das unter tagtäglicher Gefährdung der eigenen Gesundheit. Aus Arztkreisen ist jedoch zu vernehmen, dass die Ausstattung mit Schutzmaterial immer noch unzureichend ist. Haimbuchner mahnt daher schnelle Maßnahmen an.

Aktuell mehren sich die sichtbaren Fehler im Krisenmanagement der Bundesregierung. Neben strategischen und gesundheitspolitischen Fehltritten wie der mangelnden Stringenz beim Einsatz von Grippemasken oder der nun drohenden Demotivation der Ärzte häufen sich auch solche juristischer Art, wie etwa der „Oster-Erlass“ von Rudolf Anschober. Auch der zu befürchtende Missbrauch personenbezogener Daten via Tracking-Apps ist mehr als fragwürdig.