Gesundheit ist Zukunft

In den nächsten zehn Jahren werden 55 Prozent der Mediziner mit Kassenvertrag in Pension gehen. Eine klare Haltung zum Ärztemangel hat FPÖ-Landesparteiobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner: „Wir haben einen Mangel an niedergelassenen Ärzten – nicht nur in den ländlichen Regionen, sondern auch in den Städten.“ Und genau dieser Mangel ist mit Sicherheit nicht über Nacht entstanden: „Es ist dieser Mangel an Ärzten und an besetzen Kassenplanstellen eine Auswirkung einer verfehlten Gesundheitspolitik – unter Federführung der SPÖ, die jahrelang das Gesundheitsressort geführt haben.“

Die wohnortnahe Versorgung im Gesundheitsbereich durch Hausärzte sei auch nötig für die Pflegethematik. „Haben wir nicht ausreichend Hausärzte vor Ort, dann werden wir die Pflege auch nicht sicher stellen können. Es muss hier zudem auch das Wirrwarr im Bereich der Hauskrankenpflege reformiert werden. Wir brauchen eine Harmonisierung der Leistungen – realitätsnah und präziser, damit die Oberösterreicher so lange wie möglich im angestammten Umfeld leben können“, sind für den FPÖ-Landeschef Gesundheit und Pflege Themenbereiche, die den Bürgern wichtig sind. Es sei nötig, vor Ort eine Versorgung in allen Lebensbereichen – also auch im Bereich Gesundheit zu leisten.

GKK und Ärztekammer sollen Masterplan vorlegen

Erfreulich sei, dass nunmehr endlich die rechtliche Möglichkeit geschaffen wurde, „dass Ärzte andere Ärzte anstellen können. Warum sollte nicht gehen, was ja auch bei Rechtsanwälten möglich ist.“ Es komme zu immer mehr Wahlarztpraxen als es Ärzte mit Verträgen mit den Krankenkasse gibt. „Das System triftet längst auseinander. Und die Zwei-Klassen-Medizin findet da bereits statt“, erwartet sich Haimbuchner von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer einen Masterplan.

„Die ungebundenen Rücklagen, die ja die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse hat, hätte man längst einsetzen können, um auch für Mediziner den Standort Oberösterreich attraktiver zu machen. In der Wirtschaft versuchen wir mit attraktiven Angeboten Mitarbeiter nach Oberösterreich zu holen, daher müssen wir auch alles daran setzen, Medizinstudenten mit guten Angeboten im eigenen Bundesland zu halten. Damit könnte man durchaus die Entwicklung im Ärztemangel abmildern. Warum nimmt die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse nicht diese Rücklagen, um etwa die Honorare für Hausärzte zu verbessern?“, spart Haimbuchner nicht mit Kritik an den bisherigen Versäumnissen.